Brandenburg: BER-DESASTER
Das Schreiben war eindeutig: „Das Bundesverkehrsministerium wird gebeten, Einfluss auf die Deutsche Flugsicherung (DFS) dahingehend zu nehmen, dass die DFS ihre Stellungnahme modifiziert“, schrieb der damalige Flughafenchef Götz Herberg 1988 an das Bundesverkehrsministerium. Er reagierte damit auf einen Hinweis der DFS, dass bei parallelen Starts am BER-Flughafen die Piloten bei ihren Kursen einen Abknickwinkel von 15 Grad einhalten müssen.
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Das Schreiben war eindeutig: „Das Bundesverkehrsministerium wird gebeten, Einfluss auf die Deutsche Flugsicherung (DFS) dahingehend zu nehmen, dass die DFS ihre Stellungnahme modifiziert“, schrieb der damalige Flughafenchef Götz Herberg 1988 an das Bundesverkehrsministerium. Er reagierte damit auf einen Hinweis der DFS, dass bei parallelen Starts am BER-Flughafen die Piloten bei ihren Kursen einen Abknickwinkel von 15 Grad einhalten müssen. Der Flughafen hatte mit Geradeausflügen geplant und wollte dabei bleiben. Am Freitag wertete Herberg vor dem BER-Untersuchungssausschuss dieses Schreiben lediglich als Hinweis, dass es bei den Routen Änderungen geben könne; Druck habe er damit nicht ausüben können. Die Flughafengesellschaft habe weiter angenommen, dass Geradeausflüge auch bei parallelen Starts möglich seien. Erst im September 2010 waren die abknickenden Routen, die zu anderen Überfliegungsgebieten führen, bekannt geworden. Herberg bestätigte, dass die abknickenden Routen damals „durchaus “ ein Thema waren und der Flughafen nicht darauf hingewiesen habe. Seine Begründung: Die Bevölkerung wäre damit überfordert gewesen. kt
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