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Brandenburg: Berliner reisen in die Mark ohne Auto Studie plädiert gegen Abbau des Nahverkehrs

Berlin/Potsdam - Warum fahren Berliner Ausflügler nach Brandenburg? Wegen der Natur, Ruhe und Landschaft.

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Berlin/Potsdam - Warum fahren Berliner Ausflügler nach Brandenburg? Wegen der Natur, Ruhe und Landschaft. Was jeder wohl schon geahnt hatte, ist jetzt immerhin per telefonischer Umfrage bestätigt worden. 84 Prozent machten diese Angabe. Und – Achtung, Achtung – 61 Prozent der 1200 Befragten kommen wegen der Bademöglichkeiten, 56 Prozent interessieren sich für Sehenswürdigkeiten und 49 Prozent wollen die Gastronomie in Brandenburg nutzen. Am Freitag wurde das Ergebnis der Studie auf der Internationalen Tourismusbörse vorgestellt. Auftraggeber waren die Tourismus Marketing Brandenburg GmbH, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und die Industrie- und Handelskammern.

Nach wie vor spielen die Berliner für den Brandenburger Tourismus die entscheidende Rolle. Dabei dominieren nach der Umfrage aber vor allem die Tagesgäste. Fast die Hälfte der jährlich 92,3 Millionen Tagesreisen geht auf das Konto der Berliner. Davon profitieren vor allem die in weniger als zwei Stunden Fahrtzeit erreichbaren Ziele. Da nur knapp 60 Prozent der Haushalte über ein eigenes Auto verfügen, nutzen es nur 43 Prozent der Ausflügler. Der größte Teil nimmt den Zug oder den Bus. In anderen Reiseregionen ist dieser Anteil kleiner.

Immer mehr Berliner fahren mit dem Zug oder mit speziell ausgestatteten Ausflugsbussen wie am Werbellinsee, im Naturpark Fläming, in der Uckermark oder im Schlaubetal. 34 Prozent nehmen das Rad mit. Die Forscher stellten ein „sehr hohes Potenzial für den Ausflugsverkehr ohne Auto im Berliner Quellmarkt“ fest. Weil die Berliner ihr gutes öffentliches Verkehrsnetz und die anderen Mobilitätsangebote schätzen, würden sie so etwas auch in Brandenburg gern nutzen. Deshalb empfehlen die Autoren der Studie, die Ansprüche an Komfort und Schnelligkeit bei der Anreise nicht zu unterschätzen. Statt weiterer Streckenstilllegungen seien attraktive Angebote notwendig. Eine touristische Nutzung des Verkehrsnetzes trage schließlich zur besseren Auslastung bei. Auch Sammeltaxis, Shuttles und Carsharings könnten ausgebaut werden.Claus-Dieter Steyer

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