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Brandenburg: Berliner sollen Grünanlagen pflegen

Reichen Bezirken fehlt Geld, da Senat ärmere Gebiete fördert. Es wird weniger gepflanzt und seltener gemäht

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Reichen Bezirken fehlt Geld, da Senat ärmere Gebiete fördert. Es wird weniger gepflanzt und seltener gemäht Berlin - Auch wenn es in einigen Wochen wieder wärmer werden wird, wird die Hauptstadt nicht überall aufblühen. Wo in den vergangenen Jahren noch Jungpflanzen sprießen konnten, wird es dann nichts zu sehen geben. Und wo einst Rosen blühten, wird – mit etwas Glück – nur Gras wachsen. Wer die Farbenpracht in einer Parkanlage bisher auf einer bequemen Holzbank sitzend bewundern konnte, wird nur noch eine einfache Plastikbank vorfinden. Nur das Gras wird wachsen, denn gemäht wird nur noch, wenn es die Verkehrssicherung erfordert. Schöner kann Berlin nur werden, wenn die Anwohner selbst anpacken. Zumindest in den gut situierten Bezirken. Denn dort wird in den kommenden Jahren das Geld für die Pflege der Grünanlagen fehlen. Der Berliner Senat leitet einen großen Teil der bisherigen Zuschüsse innerhalb des Programms „Wertausgleich Grün“ von wohlhabenden in ärmere Gebiete um. Entscheidend für die Höhe der Zuschüsse sind nun die Sozialdaten und nicht mehr der Wert einer Anlage. So fehlen in Steglitz-Zehlendorf nach Angaben von Baustadtrat Uwe Stäglin (SPD) künftig rund 500 000 Euro für die Pflege der Grünanlagen. In dieser Woche wolle man beraten, „was wir uns wo noch leisten können“, so Stäglin. Klar sei schon jetzt: „Die Anlagen werden nicht mehr so schön sein wie in der Vergangenheit“. Dabei gebe es bereits jetzt Klagen über mangelhafte Pflege, denn bereits in der Vergangenheit sei die Zahl der Mitarbeiter reduziert worden. Stäglins Kollege aus Charlottenburg-Wilmersdorf, Klaus-Dieter Gröhler (CDU), weiß bereits, dass es auf den meisten Gehwegen keine Pflanzschalen mehr geben wird. Auch auf Mittelstreifen wie am Hohenzollerndamm werden Beete fehlen. Und in Parks, in denen bisher vier Mal im Jahr gepflanzt worden ist, gibt es jetzt vielleicht noch einmal im Jahr neue Pflanzen. Ausgenommen davon bleibt zumindest vorläufig der Kurfürstendamm. Um wenigstens die als Gartendenkmal ausgewiesenen Anlagen einigermaßen in Schuss halten zu können, will der Bezirk nun für andere Anlagen weniger Geld ausgeben. Dort wird dann nur noch gemäht. Und das auch nur, wenn es aus Sicherheitsgründen erforderlich sei, wie Gröhler sagte. Zumindest für die Gartendenkmale fordert er ein Sonderprogramm. Zu ihnen gehören unter anderem der Savignyplatz, der Brixplatz, der Karolingerplatz und auch der Mierendorffplatz. Gröhler und Stäglin hoffen, dass nun Anwohner verstärkt die Grünanlagen pflegen werden. Wer den Rasen vor dem Haus mähe, könne doch auch das Gras der Baumscheiben vor dem Grundstück mit kürzen, sagte Stäglin. Initiativ geworden sind Anwohner bereits am Brixplatz und am Lietzenseepark in Charlottenburg.

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