ZUM TODE LOTHAR BISKYS: Bestürzung und Betroffenheit bei Politikern
Matthias Platzeck (SPD), Ministerpräsident: „Ich bin sehr betroffen. Mit Lothar Bisky verlieren wir einen warmherzigen Menschen und engagierten Politiker, der sich sehr um Brandenburg, aber auch um Deutschland und Europaverdient gemacht hat.
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Matthias Platzeck (SPD), Ministerpräsident: „Ich bin sehr betroffen. Mit Lothar Bisky verlieren wir einen warmherzigen Menschen und engagierten Politiker, der sich sehr um Brandenburg, aber auch um Deutschland und Europa
verdient gemacht hat.“ Platzeck bezeichnete Bisky als einen der „Väter der Landesverfassung“. Auch stehe sein Name für den „Brandenburger Weg“, der überparteilichen Zusammenarbeit in der Nachwendezeit. „Ich habe gern mit Lothar Bisky zusammengearbeitet. Er war wohltuend gradlinig und aufrecht, immer hart in der Sache, aber verbindlich im Ton“, sagte Platzeck weiter.
Innenminister Dietmar Woidke (SPD):
„Ich bin sehr betroffen über die Nachricht vom Tode Lothar Biskys. Bisky gehörte zweifelsohne zu den prägenden politischen Gestalten der Brandenburger Nachwendezeit. Er war ein leidenschaftlicher und streitbarer Politiker von besonderem Format. Das gilt es trotz aller Meinungsunterschiede in vielen Fragen zwischen uns anzuerkennen. Ich kannte und schätzte ihn trotz dieser Unterschiede aus vielen gemeinsamen Jahren als Abgeordneter im Landtag Brandenburg. Biskys Wort hatte in Brandenburg über die Parteigrenzen hinaus Gewicht. Er hat gegen viele Widerstände aus den eigenen Reihen einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der früheren PDS in Brandenburg zu einer reformorientierten Kraft im demokratischen Spektrum geleistet. Zugleich gehörte er trotz seiner zahlreichen Funktionen und Ämter zu jenen heute selten werdenden Politikern, die genau wussten, dass es ein Leben jenseits der Politik gibt. Seine Leidenschaft galt Kunst und Kultur, vor allem dem Film. Er war ein kantiger und meinungsstarker Typ; dabei zugleich von großer Ernsthaftigkeit, Verlässlichkeit und Offenheit für andere Meinungen. Dafür traf er zu Recht weit über die eigene Partei hinaus – ja manchmal sogar mehr als dort – auf Anerkennung und Respekt.“
Christian Görke, Vorsitzender der Landtagsfraktion, und Stefan Ludwig, Landesvorsitzender der Linken:
„Ohne Lothar würde es Die Linke heute so nicht geben. Er wollte immer, dass es den Menschen im Land und überall auf der Welt besser geht. Gerechtigkeit und Solidarität hat er gelebt. Danach hat er politisch gehandelt.
Als Feingeist und humorvollem Menschen waren ihm machtpolitisches Gehabe ebenso fremd wie politische Phrasen und das Streben, im Mittelpunkt zu stehen. Dafür genoss er über die Parteigrenzen hinweg großen Respekt und Anerkennung.“
Helmuth Markov, stellvertretender Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Finanzminister (Die Linke):
„So kurz nach Bekanntheit der Nachricht kann und will ich diese Nachricht noch nicht recht glauben, denn es ist für mich noch gar nicht vorstellbar, dass Lothar Bisky nicht mehr unter uns sein soll“, sagte Markov. Er bezeichnete Lothar Bisky als „prägend für die politische Kultur in Brandenburg und maßgeblichen Wegbereiter des Brandenburger Weges“, der Stil des politischen Miteinanders im Land Brandenburg nach dessen Neugründung 1990. „Wir in Brandenburg haben Lothar Bisky viel zu verdanken. Er war aber auch über Brandenburg hinaus eine der prägnantesten Köpfe der politischen Linken in Deutschland. Er hat entscheidend mitgewirkt sowohl an der Gründung der PDS als auch an der Gründung der Partei Die Linke.“ Auch auf europäischer Ebene sei Bisky einer der herausragenden sozialistischen Köpfe gewesen.
Die Mitglieder der Landesgruppe Brandenburg der Linken im Deutschen Bundestag, Dr. Dagmar Enkelmann, Diana Golze, Sabine Stüber, Dr. Kirsten Tackmann und Thomas Nord:
„Mit großer Bestürzung haben wir heute von dem völlig unerwarteten Tod Lothar Biskys erfahren. Es ist für uns alle unfassbar, dass er so plötzlich nicht mehr an unserer Seite ist. Gerade wir Brandenburger Mitglieder der Linken verdanken Lothar Bisky und seinem Wirken für die PDS und später Die Linke unendlich viel. Mit seiner Wärme, Toleranz und Intellektualität und großen Menschlichkeit hat er einen erheblichen Anteil daran, dass die PDS in Brandenburg und in Deutschland insgesamt zu einer modernen demokratischen linken Partei geworden ist. Lothar Bisky steht für uns für den konsequenten Bruch mit dem Stalinismus und für eine Politik mit menschlichem Antlitz. Unser Mitgefühl ist bei seiner Familie. Wir können es nicht fassen. Er wird uns unvergesslich bleiben.“
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