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Brandenburg: Billigflüge auch bei Lufthansa erwartet

Konzern verkündet Berlin-Strategie / Kritik an Straßen- und Bahnverbindungen

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Berlin/Schönefeld - Selten war etwas so geheim wie die Pläne der Lufthansa am künftigen Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt in Schönefeld, der am 3. Juni 2012 eröffnet werden soll. Heute will der Konzern seine Strategie endlich vorstellen. Nach PNN-Informationen will die Kranich–Linie nicht nur zusätzliche Maschinen in Schönefeld stationieren und weitere Verbindungen schaffen, sondern auch vor allem über den Preis gegen die Billigfluglinien sowie den bisherigen Platzhirsch Air Berlin antreten. Demnach sollen jeweils große Kontingente bei den Flügen zum Einheitspreis von knapp unter 50 Euro angeboten werden. Offiziell wollte sich die Lufthansa dazu noch nicht äußern.

Seit Monaten läuft bei ihr das Projekt „Zukunft Berlin“. Ziel war es, den „Ausbau der Marktposition am Standort Berlin“ zu untersuchen. So ohne Weiteres will Lufthansa das Feld nicht dem Konkurrenten Air Berlin überlassen, der den Flughafen zum Drehkreuz ausbauen will. Lufthansa operiert im Berlin-Verkehr bisher vor allem mit Tochterunternehmen. Insgesamt acht fliegen von und nach Schönefeld oder Tegel. Der Kranich am Heck zeigt sich vor allem bei innerdeutschen Flügen sowie bei Auslandsverbindungen nach Paris und Moskau.

Allerdings spart die Airline auch nicht mit Kritik. Bereits die neue Gebührenstruktur hat ihr nicht geschmeckt, am Dienstag bemängelte nun der Berlin-Chef der Lufthansa, Thomas Kropp, die Straßenanbindung des Flughafens nach Berlin. Zu Stoßzeiten drohten Staus. Was verbessert werden sollte, war allerdings nicht zu erfahren. Die Hauptanbindung des Flughafens erfolgt über die Autobahnen A 113 und A 100, wobei bereits jetzt vor allem vor dem Britzer Tunnel häufig wegen des hohen Verkehrsaufkommens eine Spur gesperrt werden muss oder der Tunnel ganz dicht gemacht wird.

Deshalb soll nach den Plänen der Stadtentwicklungsverwaltung bis zur Eröffnung des Flughafens ein neues Informations- und Leitsystem, Airvis genannt, installiert werden, das Autofahrer staufrei vom und zum Flughafen bringen soll – mit Informationen auf Schildern, aber auch direkt über Navigationsgeräte.

Kropp verlangte auch mehr Zugverkehr am Flughafen. Die Bahn solle sich nicht darauf beschränken, nur S-Bahnen oder Regionalzüge halten zu lassen. Zum Fahrplanwechsel eine Woche nach der Eröffnung des Flughafens lässt die Bahn allerdings Fernzüge im Bahnhof unter dem Terminal halten, unter anderem bei Verbindungen aus Köln, Münster und Hannover sowie Amsterdam-Schiphol. Auch der Eurocity „Wawel“ von Hamburg nach Krakau legt im Flughafenbahnhof einen Stopp ein. (mit dapd)

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