Brandenburg: Biogas: Tack warnt vor Vermaisung
Potsdam - Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) hat am Mittwoch vor den Folgen des Ausbaus von Biogasanlagen gewarnt, in denen vorwiegend Mais verwendet wird. Durch den massiven ausgeweiteten Maisanbau hätte sich „zahlreiche ökologische Fragestellungen“ verschärft.
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Potsdam - Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) hat am Mittwoch vor den Folgen des Ausbaus von Biogasanlagen gewarnt, in denen vorwiegend Mais verwendet wird. Durch den massiven ausgeweiteten Maisanbau hätte sich „zahlreiche ökologische Fragestellungen“ verschärft. „Die Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden und Wasser und auf zahlreiche Tierarten sind sicht- und messbar geworden“, sagte Tack am Mittwoch auf der sechsten Fachtagung Biogas in Potsdam. Es gebe gravierende Folgen für die Artenvielfalt, bei Beikräuter-Arten, Insekten, Kleinsäugern und Feldvögeln seien in der Agrarlandschaft Rückgänge zu verzeichnen.
In der Energie- und Klimaschutzstrategie des Landes Brandenburg wird erneuerbarer Energie aus Biomasse bis 2020 eine bedeutende Rolle zugemessen. Künftig sollen mehr Reststoffe vom Feld genutzt werden, um den Bedarf an Biomasse vom Acker zu senken. Nach neuesten Vorgaben aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll die Maiszufuhr zu Biogasanlagen auf 60 Prozent gesenkt werden.
Tatsächlich hat der Mais-Anbau in Brandenburg stark zugenommen. Dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg zufolge ist er 2011 auf den Rekordumfang von 167 000 Hektar gestiegen. Das seien acht Prozent mehr als noch 2010, teilten die Statistiker im Frühsommer mit. Der Zuwachs sei vor allem dem Einsatz des Mais in den zahlreichen Biogasanlagen des Landes geschuldet, heiß es. Experten sprechen bereits von einer sogenannten Vermaisung der Landschaft. Wie an vielen anderen Stellen in der Uckermark, etwa rund um Gerswalde oder bei Ringenwalde, wachsen auch bei Stabeshöhe seit mehreren Jahren ausschließlich Maispflanzen. axf
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