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Brandenburg: Bislang droht kein Hochwasser Nur bei Dauerregen wird es an der Oder kritisch

Frankfurt (Oder) - Trotz des Tauwetters geht von den großen Brandenburger Flüssen derzeit keine Gefahr für die Anrainer aus. Die eisfreie Elbe führt sogar Niedrigwasser.

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Frankfurt (Oder) - Trotz des Tauwetters geht von den großen Brandenburger Flüssen derzeit keine Gefahr für die Anrainer aus. Die eisfreie Elbe führt sogar Niedrigwasser. Selbst an der oft unberechenbaren Oder herrscht Gelassenheit. „Zwischen den mit großem Aufwand verstärkten Deichen ist noch viel Platz“, sagt der Präsident des Brandenburger Landesumweltamtes, Matthias Freude. „Vier Meter haben wir im Schnitt noch, bevor die Oder über die Dämme schwappt.“ Das müsste selbst dann reichen, wenn sich die Eisschollen zu einer Barriere zusammenschieben. Allerdings könne niemand eine Garantie abgeben. Die Oder ist auch in Frankfurt noch unter der ersten Hochwasseralarmstufe, wenngleich der gestern gemessene Pegel von 3,80 Metern fast „zwei Meter über Normal“ bedeutet. Deshalb bemühen sich 13 deutsche und polnische Eisbrecher, die dichte Eisdecke vom Norden her aufzubrechen, sie kommen aber nur langsam voran.

Eine Verschärfung der Situation erwartet der Präsident des Landesumweltamtes nur bei länger anhaltendem Starkregen in Brandenburg oder bei einer sogenannten 5b-Wetterlage in den Einzugsgebieten von Elbe und Oder in den Karpaten. Diese hatte 1997 und 2002 zu den Hochwassern mit katastrophalen Überschwemmungen geführt. Dabei wandern umfangreiche Tiefdruckgebiete vom Atlantik über das Mittelmeer, bis sie nach Osten abgedrängt werden. Tagelanger Dauerregen bringt dann Oder oder Elbe zum Überlaufen.

Auf Brandenburger Feldern werden sich aber wohl auch ohne überlaufende Flüsse viele Seen bilden. Im Schnitt liegen landesweit noch 20 Zentimeter Schnee, aus dem etwa 50 Liter Tauwasser pro Quadratmeter werden. Solche Massen können die Böden nicht auf einmal aufnehmen, auch wenn sie nicht sehr tief gefroren sind. Der Bauernverband macht sich deswegen noch keine Sorgen: „Die Frühjahrbestellung beginnt erst Ende März bis Anfang April.“ Claus-Dieter Steyer

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