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HINTERGRUND: Blausucht-Gefahr

Antibiotika in der TierhaltungAufgrund der Enge in den großen Zucht- und Mastanlagen ist die Gefahr groß, dass die Tiere erkranken. Sollte sich nur ein Tier mit einer gefährlichen Krankheit anstecken, könnte sich die Infektion schnell verbreiten und den gesamten Bestand gefährden.

Antibiotika in der Tierhaltung

Aufgrund der Enge in den großen Zucht- und Mastanlagen ist die Gefahr groß, dass die Tiere erkranken. Sollte sich nur ein Tier mit einer gefährlichen Krankheit anstecken, könnte sich die Infektion schnell verbreiten und den gesamten Bestand gefährden. Um einen solchen Domino-Effekt zu verhindern, werden Antibiotika unter das Futter gemischt. Laut Bundesregierung werden Masthähnchen durchschnittlich 2,3-mal in ihrem kurzen Leben, Schweine sogar 5,3-mal mit Antibiotika behandelt.

Folgen

Eigentlich sollen Antibiotika in der Human- und Tiermedizin nur gezielt zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden. Der massive Gebrauch in der intensiven Tierhaltung hat jedoch gravierende Folgen. Durch die Dauerbehandlung entstehen in den Ställen neue Keime, die gegen die Arzneistoffe resistent sind. Die Folge ist, dass Antibiotika, die auch in der Humanmedizin verwendet werden, gegen diese Keime dann nicht mehr helfen – im Ernstfall also wirkungslos sind.

Giftiges Trinkwasser

Das Ausbringen der Gülle auf den Feldern führt zu einer Belastung des Grundwassers mit Stickstoff. Dies wiederum kann ernste Folgen haben. Bei Neugeborenen kann mit Stickstoff belastetes Wasser zur Blausucht oder Zyanose führen. Dabei verfärbt sich die Haut der Kinder blau, ein Zeichen dafür, dass ihr Blut nicht mehr genügend Sauerstoff transportieren kann. In einigen Teilen Niedersachsens, das zu den deutschen Hochburgen der Massentierhaltung gehört, muss deshalb Trinkwasser bereits über mehrere Hundert Kilometer weit aus dem Harz herangeholt werden. mat

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