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Brandenburg: Bombodrom: Jung hält alle Optionen offen Grüne Liga: Areal aus Bundes- in Landesbesitz

Berlin/Wittstock - Das Bundesverteidigungsministerium hält sich eine militärische Nutzung des ehemaligen Truppenübungs- und „Bombodrom“-Geländes bei Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) ausdrücklich offen. „Über die weitere Verwendung des Truppenübungsplatzes ist noch nicht entschieden“, teilte ein Sprecher des Ministeriums am Donnerstag auf Anfrage in Berlin mit.

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Berlin/Wittstock - Das Bundesverteidigungsministerium hält sich eine militärische Nutzung des ehemaligen Truppenübungs- und „Bombodrom“-Geländes bei Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) ausdrücklich offen. „Über die weitere Verwendung des Truppenübungsplatzes ist noch nicht entschieden“, teilte ein Sprecher des Ministeriums am Donnerstag auf Anfrage in Berlin mit. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hatte erst Mitte Juli aufgrund mehrfacher juristischer Niederlagen vor Gericht sowie des jahrelangen Widerstands der Anliegergemeinden und der beiden betroffenen Bundesländer Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf die Nutzung als Luft-Boden-Schießplatz verzichtet. Die weitere Verwendung des Geländes blieb aber offen. Im August ließ die Bundeswehr dann erstmals verlauten, dass auch eine alleinige Nutzung durch das Heer infrage käme. Teile des Areals waren im Übungsplatzkonzept der Bundeswehr ohnehin für Bodenübungen des Heeres vorgesehen. Das eigentliche Bombodrom, also das Zielgebiet für Übungsbomben und Luftangriffsübungen macht nur einen Teil im Süden des langgestreckten, 142 Quadratkilometer großen, einst von der Sowjetarmee genutzten Übungsplatzes aus. Eine offizielle Stellungnahme zu den möglichen Plänen war vom Ministerium bislang nicht zu erhalten gewesen.

Ob bis zu den Wahlen Klarheit über die weitere Verwendung des Geländes herrsche, stehe derzeit noch nicht fest, so der Ministeriumssprecher gestern. Auch gebe es „gegenwärtig keinen Zeitplan für Folgeaktivitäten, wie zum Beispiel das Beräumen des Geländes“. Die Kosten für die Beseitigung der alten Munition beziffert das Ministerium auf rund 220 Millionen Euro, der örtliche Platzkommandant der Bundeswehr geht sogar von rund 400 Millionen Euro aus.

Die Grüne Liga Brandenburg forderte gestern, das Übungsgelände in Eigentum des Landes Brandenburg zu überführen. Der Landesvorsitzende Heinz-Herwig Mascher forderte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) am Donnerstag auf, unverzüglich die Initiative zur Übernahme der Liegenschaft zu ergreifen. Nach wie vor stehe für das ganze Gebiet die Bundesrepublik Deutschland als Eigentümer im Grundbuch. Die Grüne Liga könne sich aber auch eine Übertragung des Territoriums in das Nationale Naturerbe vorstellen. Doch dazu müsste die Landesregierung ebenfalls aktiv werden.epd/ddp/pet

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