Brandenburg: Bombodrom: Struck bleibt hart
Verteidigungsminister traf Platzeck in Geltow und will am geplanten Luft-Boden-Übungsplatz bei Wittstock festhalten
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Verteidigungsminister traf Platzeck in Geltow und will am geplanten Luft-Boden-Übungsplatz bei Wittstock festhalten Von Thorsten Metzner Potsdam - Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hält an dem geplanten Bombenabwurfplatz bei Wittstock fest. Das erklärte er bei einem Truppenbesuch in Potsdam-Geltow, bei dem er auch mit Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) zusammentraf. Die Bürgerinitiative „Freie Heide“ sieht dagegen die Chancen für eine friedliche Nutzung des früheren russischen Bombenabwurfplatzes bei Wittstock deutlich gestiegen. „Die Bundeswehr ist durch das jüngste Urteil des Oberverwaltungsgerichtes, das eine militärische Nutzung Areals weiterhin untersagt, um zehn Jahre zurückgeworfen“; sagte Christian Gilde, SPD-Landrat des betroffenen Kreises Ostprignitz-Ruppin und Vertreter der „Freien Heide“, der am Mittwoch an dem Treffen Platzeck und Struck teilnahm. Das Spitzen-Gespräch fand im Rahmen eines Truppenbesuchs statt, bei dem Struck das Einsatzführungskommando der Bundeswehr für die Auslandseinsätze in Potsdam-Geltow besuchte. Platzeck drängte Struck dem Vernehmen nach erneut, auf den geplanten Luft-Boden-Übungsplatz im Nordwesten Brandenburgs zu verzichten – vergeblich. Aus Bundeswehrkreisen hieß es am Rande, die Luftwaffe könne auf den der Übungsplatz nicht verzichten, weil dort internationale Kriseneinsatzkräfte im Zuge der verstärkten Auslandseinsätze der Bundeswehr trainiert werden sollen. Gegen die Bombodrom-Pläne protestieren rund ein Dutzend Vertreter der „Freien Heide“ und der Grünen. Die Bundeswehr setzte allerdings durch, dass die Demonstration weit abseits der Kaserne stattfand. Vor dem Treffen mit Struck hatte Platzeck erklärt, er rechne nicht mit einem Einlenken Strucks. Die SPD verwahrte sich gegen Vorwürfe von CDU-Generalsekretär Thomas Lunacek, der Platzeck „mangelnden Kampfgeist“ vorgeworfen hatte. SPD-Landesgeschäftsführer Klaus Ness erinnerte daran, dass die Union mehr als ein Jahrzehnt lang für das Bombodrom gefochten habe.
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