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Brandenburg: Brandanschlag auf Fahrzeug von Anti-Rechts-Initiative

Staatsschutz ermittelt in Birkenwerder. Es war nicht der erste Angriff auf den Wagen des Vereins

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Birkenwerder - In Birkenwerder (Oberhavel) ist auf den Kleinbus eines Vereins gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ein Brandanschlag verübt worden. Die Ermittler gehen nach ersten Erkenntnissen von Brandstiftung aus, wie die Polizei mitteilte. Ein Zeuge hatte demnach in der Nacht zu Freitag um 1.20 Uhr bemerkt, dass das Fahrzeug auf einem Parkplatz am Rathaus Birkenwerder in Flammen stand. Zeugen sahen zudem einen augenscheinlich betrunkenen Mann, der lautstark grölte. Ob er etwas mit der Tat zu tun hat, war zunächst unklar. Die Ermittlungen übernimmt der für politische Taten zuständige Staatsschutz der Polizeidirektion Nord.

Der Kleinbus gehört dem Verein Nordbahngemeinden mit Courage aus Hohen Neuendorf (Oberhavel). Dieser ist Teil des Aktionsbündnisses Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit „Refugees welcome“ (Flüchtlinge willkommen). Der Sachschaden wird auf rund 4000 Euro geschätzt. Schon vor einem Monat war das Fahrzeug mit Hundekot beschmiert worden. „Leider ist es in der gegenwärtigen Situation für Organisationen und Menschen, die sich für Toleranz, Demokratie und Menschlichkeit einsetzen, zunehmend normal, Ziel von Übergriffen und Diffamierungen zu werden“, teilte der Verein damals mit. Feige sei, dass die Attacken meist „heimlich und anonym“ passierten. Dies wertet der Verein als Zeichen dafür, „dass die Täter wissen, dass sie mit ihrer Meinung und der Art der Auseinandersetzung nicht die Mehrheit unserer Gesellschaft hinter sich haben“. Diese lege nach wie vor Wert auf ein demokratisches Miteinander.

„Wie feige und erbärmlich, in der Nacht den Kleinbus des Vereins anzuzünden“, erklärte die Oranienburger Linken-Abgeordnete Gerrit Große. „Das bestärkt uns nur darin, weiter gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus zu kämpfen – gegen das tätliche und ideelle Zündeln.“

Der Grünen-Landesvorsitzende Clemens Rostock sagte: „Saudumme Aktion. Wer glaubt, durch Abfackeln von Autos Menschen vom Einsatz für Vielfalt und Demokratie abzubringen, ist auf dem Holzweg.“ rgz/dpa

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