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Aus in der Bundesliga Ringen: Brandenburg droht Verlust der Ringerhochburg Luckenwalde
Luckenwalde ist in Brandenburg ein Leuchtturm des Sports, Ringen hat dort Tradition. Nun aber droht der Luckenwalder SC sich von der Ringen-Bundesliga abzumelden.
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Luckenwalde - Brandenburg droht 185 Tage vor den Olympischen Spielen in Rio der Verlust der einzigen ostdeutschen Bundesliga-Mannschaft und eines Bundesstützpunkts im Ringen. Nach PNN- Informationen hat sich die Spitze des Luckenwalder SC entschlossen, den Verein komplett aus der Bundesliga abzumelden.
Offiziell bestätigen wollte der Verein das am Montagabend noch nicht und verwies auf weitere Krisensitzungen. Am Mittwoch soll es eine offizielle Mitteilung dazu geben. Auch beim Deutschen Ringer-Bund ist die Nachricht schon durchgesickert, dort wird aber noch auf die abschließende Bestätigung gewartet.
Der Verein muss Abgänge verkraften
Grund für den Schritt sind offenbar zahlreiche Abgänge von Leistungsträgern, insbesondere sollen deutsche Sportler in der Mannschaft fehlen. Mit der Abmeldung der Mannschaft verlöre Brandenburg einen wichtigen Leuchtturm im Sport, Luckenwalde ist Bundesstützpunkt für Freistil-Ringen und Landesleistungsstützpunkt. Es bliebe nur der Nachwuchsbereich ohne Anbindung an ein Spitzenteam. Die auch vom Land unterstützte Sport-Oberschule wird vom Deutschen Olympischen Sportbund als „Eliteschule des Sports“ geführt. Mit einer Abmeldung würde der Luckenwalder SC komplett abrutschen und müsste für den Neuaufbau in der untersten Liga wieder anfangen. Hinzu kommen Strafzahlungen. Was die Abmeldung aus der Bundesliga zudem für den Stützpunkt bedeuten würde, ist noch gar nicht abzusehen.
In der Saison 2005/2006 war Luckenwalde in der Ringen-Bundesliga Deutscher Meister geworden. Der Verein führt eine langjährige Tradition fort, schon zu DDR-Zeiten mit einem Dynamo-Verein hatte Luckenwalde als Ringer-Stadt einen Namen. 2013 war die Stadt erschüttert worden und bangte um ihre Zukunft mit dem Sport. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte damals erwogen, Ringen aus dem Programm der Olympischen Spiele zu streichen. Das konnte nach internationalen Protesten abgewendet werden.
Die Stadt Luckenwalde hängt am Ringen
Allerdings zeigte sich schon zu dieser Zeit wie sehr Luckenwalde am Ringen hängt und was der Sport für die Stadt bedeutet. Im Februar 2013 sagte Brandenburgs damalige Sportministerin Martina Münch (SPD) angesichts der Überlegungen des IOC: „Das Land, die Kommunen, der Ringer-Verband Brandenburg und viele Mitstreiter haben diese Stützpunkte mit viel Engagement aufgebaut.“ Und das hatte Erfolg: Bei den Olympischen Spielen in London war der Luckenwalder Ringer Nick Matuhin dabei. Auch für die Spiele in Brasilien im August rechnet er sich Chancen aus, ebenso Martin Obst, der auch beim 1. Luckenwalder SC ist. Beide haben noch Chancen sich zu qualifizieren und sind vor einem Jahr in das „Team Rio“ des Landes Brandenburg berufen worden.
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