Brandenburg: Brandenburg hat zu wenig Arztpraxen Bundesweit die geringste Ärztedichte
Potsdam - Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hat vor einer drohenden Unterversorgung mit Arztpraxen vor allem in den ländlichen Regionen Brandenburgs gewarnt. Schon jetzt habe Brandenburg bundesweit die rote Laterne bei der Ärztedichte, sagte KV-Sprecher Christian Wehry am Freitag in Potsdam.
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Potsdam - Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hat vor einer drohenden Unterversorgung mit Arztpraxen vor allem in den ländlichen Regionen Brandenburgs gewarnt. Schon jetzt habe Brandenburg bundesweit die rote Laterne bei der Ärztedichte, sagte KV-Sprecher Christian Wehry am Freitag in Potsdam. Da ein Fünftel der rund 3800 Ärzte im Land bereits über 60 Jahre alt sei, werde sich die Situation in den kommenden Jahren verschärfen. „Die jungen Mediziner streben eher in die Städte oder in eine Anstellung“, sagte KV-Sprecher Christian Wehry. „Eine Praxis auf dem Land mit vorwiegend älteren Patienten ist nicht so attraktiv.“ Sorgen macht den Kassenärzten auch ein geplantes Gesetz der Bundesregierung, wonach frei werdende Praxis-Standorte in statistisch überversorgten Gebieten möglichst vom Markt genommen werden sollen.
Damit will die Bundesregierung erreichen, dass junge Mediziner dann Praxen auf dem Land übernehmen. Da sich die Statistiken auf Landkreise bezögen, werde sich angesichts weiter Wege die Lage dort aber eher verschärfen, sagte Wehry.
„So pendeln viele Patienten aus dem unterversorgten Landkreis Spree-Neiße zu Ärzten in das gut versorgte Cottbus“, erläuterte Wehry. „Wenn dort Praxen geschlossen werden, haben die Patienten ein Problem, schnell den richtigen Arzt zu erreichen.“ So könnten nach dem Gesetz wegen einer rein statistischen Überversorgung von den derzeit 170 Kinderarzt-Praxen im Land mehr als 60 geschlossen werden. Insgesamt wären nach Berechnungen der KV mehr als 400 Arztpraxen bedroht. Das bedeute aber nicht, dass sich Ärzte stattdessen auf dem Land niederließen.
Landesweit droht vor allem eine Unterversorgung mit Hausärzten sowie Frauen-, Augen-, Haut- und Kinder-Fachärzten. Neben einer intensiven Beratung bietet die KV gemeinsam mit den Krankenkassen jungen Medizinern einen Zuschuss von bis zu 50 000 Euro, um sie aufs Land zu locken. Auch bei den Medizin-Studenten der Berliner Charité wirbt die KV intensiv für eine Niederlassung in Brandenburg. Klaus Peters
Klaus Peters
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