Brandenburg: Brandenburg kritisiert verlängerte Akw-Laufzeiten
Potsdam - Die Brandenburger Landesregierung hat die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke in Deutschland scharf kritisiert. Umweltministerin Anita Tack (Linke) sprach am Montag in Potsdam von einem „faulen Kompromiss“.
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Potsdam - Die Brandenburger Landesregierung hat die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke in Deutschland scharf kritisiert. Umweltministerin Anita Tack (Linke) sprach am Montag in Potsdam von einem „faulen Kompromiss“. Die Atomlobby habe sich durchgesetzt, die Bundesregierung sei eingeknickt. In der Nacht zu Montag hatte sich die schwarz-gelbe Bundesregierung auf eine Verlängerung der Laufzeiten von Reaktoren geeignet. Die deutschen Atommeiler sollen im Schnitt zwölf Jahre länger am Stromnetz bleiben. Ältere Meiler sollen 8 Jahre zusätzlich laufen, jüngere 14 Jahre.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) sieht damit den Ausbau erneuerbarer Energien gebremst. Der notwendige Wettbewerb auf dem Energiemarkt werde nachhaltig behindert. Bereits heute würden günstige Stromerzeugungskosten nicht an die Verbraucher weitergegeben. Diese Preispolitik der Energiekonzerne werde nun weiter fortgesetzt. Der Atomkonsens gefährdet laut Christoffers auch die Investitionen zahlreicher Stadtwerke, die sich für den Bau kleinerer und schnell regelbarer Kraftwerke entschieden hätten, die die unregelmäßige Stromerzeugung von Windrädern und Solaranlagen ausgleichen könnten. Investitionen von rund zwölf Milliarden Euro stünden jetzt „auf dem Spiel“. Statt den Wettbewerb zu fördern, werde mit längeren AKW-Laufzeiten die marktbeherrschende Stellung der vier großen Energiekonzerne festgeschrieben, bemängelte der Minister. dapd
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