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Benjamin Grimm, Staatssekretär in der Staatskanzlei, stellte am Montag die neue Kampagne vor.

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„jwd – jeder will dahin“: Brandenburg startet neue Werbeoffensive

Brandenburg gönnt sich eine neue Werbekampagne – schließlich ist das Land eine „Gewinnerregion“.

Potsdam - „Liberté. Egalité. Dorfkneipé“ steht auf den roten Schildern. Dazu der Slogan „jwd – jeder will dahin“. Und das Motto der Landeskampagne: „Brandenburg. Es kann so einfach sein.“ Die Plakate, über deren Slogans französische Touristen wohl etwas irritiert wären (und nicht nur die), sind Teil der neuen Werbeoffensive des Landes Brandenburg: Drei Worte in weißen Lettern, die sich deutlich vom brandenburgisch-roten Hintergrund abheben. Am Montag stellte der Staatssekretär in der Potsdamer Staatskanzlei, Benjamin Grimm, die Plakate der Öffentlichkeit vor.

„Das Land Brandenburg wächst“, sagte Grimm. 2021 seien 83.360 Menschen in die Mark gezogen. Und rechne man die Fortzüge ab, bleibe ein positives Saldo von 17.000 Zuzüglern. Es sind also deutlich mehr Menschen aus anderen Bundesländern nach Brandenburg gezogen als das Land in Richtung Rheinland, nach Bayern oder in andere deutsche Regionen verlassen haben. „Brandenburg ist eine Gewinnerregion“, sagt Grimm. „Brandenburg muss aber auch als eine Gewinnerregion wahrgenommen werden.“

„Dass man Spott auf sich zieht, gehört zu einer guten Kampagne dazu.“

Dieses Image wolle die Landesregierung mit der neuen Werbeoffensive verstärken. „Denn das sorgt für die nötige Bereitschaft, hier bei uns zu arbeiten und zu leben.“ „Träumer. Tesla. Tischler“ also, wie es auf einem der Plakate heißt. Offenbar soll das nicht bedeuten, dass sich ein Träumer zunächst bei Tesla bewirbt und dann zum Tischler wird. Und es soll auch nicht an das Plakat des gescheiterten CDU-Spitzenkandidaten Ingo Senftleben erinnern, das die Dreiwortkombination „Maurer. Brückenbauer. Ministerpräsident“ trug. Auch wenn Ähnlichkeiten unzweifelhaft auf der Hand liegen.

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„Dass man Spott auf sich zieht, gehört zu einer guten Kampagne dazu“, sagt der Leiter des Landesmarketings, Thomas Braune. Dazu wird es in den nächsten Monaten vermutlich reichlich Gelegenheit geben: Denn eines der Werbegeschenke der Kampagne sind ein Paar einschlägig bedruckte Gummilatschen für den Garten. Oder wie es Braune formuliert: „Das ultimative Giveaway, die Eintrittslatsche für Brandenburg.“ Ein solcher Schuh dürfe in keinem Brandenburger Haushalt fehlen.

Die Kampagne wurde von der Agentur „Scholz & Friends“ entworfen.
Die Kampagne wurde von der Agentur „Scholz & Friends“ entworfen.

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800.000 Euro für das Landesmarketing

Insgesamt stehen für das Landesmarketing im Etat der Staatskanzlei rund 800.000 Euro zur Verfügung. „Das ist der kleinste Etat eines Bundeslandes, das Landesmarketing betreibt“, sagt Braune. Die von der Agentur „Scholz & Friends“ entworfene Kampagne koste etwa ein Drittel dieser Summe. Braune kündigte an, mit den neuen Motiven im Land präsent sein zu wollen, etwa auf dem Brandenburg-Ball im September in Potsdam oder bei der Landespräsentation aus Anlass des Tags der deutschen Einheit am 3. Oktober in Erfurt. Nur auf Polnisch oder Englisch wird es die Sprüche und den jwd-Slogan vorläufig wohl nicht geben.

„Angesichts unseres begrenzten Etats haben wir uns schon vor einigen Jahren entschieden, die Kampagne auf Zielgruppen in Deutschland zu beschränken“, erklärt Braune. Erstmals benutzt hatte den neuen Werbeslogan „jwd – jeder will dahin“ Ende Juni im übrigen Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Die PNN hatten damals berichtet. Ob der Ministerpräsident selbst Urheber des Slogans war, man sich damals bereits darauf geeinigt hatte, oder ob Woidkes Verwendung des Spruchs die Entscheidung für die Kampagne vielleicht auch nur beschleunigte, ließen die Verantwortlichen am Montag indes offen.

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