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Brandenburg will Ausbildung stärker fördern: Minister hofft auf Perspektive für Mercedes-Standort
Im vergangenen Jahr wurden mehr als 10.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Auch Jugendliche aus Berlin sollen für eine Ausbildung in Brandenburg angesprochen werden.
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Das Land Brandenburg will die betriebliche Ausbildung stärker fördern. Dazu soll der „Brandenburgische Ausbildungskonsenses 2025-2027“ fortgeschrieben werden: Bei einer Veranstaltung in der Potsdamer Staatskanzlei bekräftigten Vertreter der Landesregierung und von Wirtschaftsverbänden ihr gemeinsames Engagement für die duale Ausbildung.
„Im letzten Jahr ist es gelungen, dass erstmals über 10.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden sind“, sagte Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD). Zudem würden mittlerweile rund 9700 Betriebe Ausbildungen anbieten. Dies sei aber noch nicht das finale Ziel. „Wir wollen die Erfolgsgeschichte, mehr Jugendliche in die Ausbildung aufzunehmen, fortschreiben.“
Berliner Jugendliche für Ausbildung in Brandenburg gewinnen
Dazu wolle man auch Berlinerinnen und Berliner ansprechen und für eine Ausbildung in Brandenburg interessieren. „Das können wir nur mit einer guten Mobilität“, sagte Keller. „Das können wir nur, wenn der Ausbildungsort dann auch passend ist und natürlich auch Wohnen ermöglicht wird.“ Daher stehe das Land vor einer gemeinsamen Aufgabe: „Wir müssen diese Landesgrenze, die oftmals auch noch eine Grenze in den Köpfen der Jugendlichen ist, wegbekommen“.
„Wer junge Menschen für eine betriebliche Ausbildung begeistern will, muss ihnen gute Rahmenbedingungen bieten“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des DGB-Landesverbands Berlin-Brandenburg, Nele Techen. „Dazu gehören eine möglichst früh beginnende praxisnahe Berufsorientierung sowie transparente und wertschätzende Bewerbungsverfahren.“
Wohnungen und Azubi-Ticket
Junge Menschen bräuchten zum Start in das Erwerbsleben gute Ausbildungsbedingungen im Betrieb und verlässliche Beschäftigungsperspektiven nach Abschluss der Ausbildung. „Die Wiedereinführung des Azubi-Tickets und Investitionen in Azubi-Wohnen sind deshalb wichtig, um betriebliche Ausbildung im Flächenland Brandenburg für Auszubildende attraktiv zu machen.“
Auch der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Alexander Schirp, setzte sich für das Azubi-Ticket ein. Auch das Wohnungsangebot für junge Menschen in Ausbildung sei in den Städten immer schwierig.
Perspektive für Mercedes-Werk in Ludwigsfelde über 2029 hinaus
Ein Unternehmen, das in der Vergangenheit zu den großen Ausbildungsbetrieben im Land zählte, ist indes das Mercedes-Benz-Werk in Ludwigsfelde. Wirtschaftsminister Daniel Keller sagte am Rande der Veranstaltung, dass er mittlerweile Hoffnung für eine Fortsetzung des Betriebs über 2029 hinaus sehe.
„Wir haben letzte Woche mit dem CEO in Stuttgart gesprochen“, sagte Keller. Im Oktober solle ein neuer Werksleiter eingesetzt werden, von dem er hoffe, dass dieser ein neues Konzept für den Standort vorlege. „Wir gehen davon aus, dass es eine Perspektive für diesen Standort gibt“, sagte Keller.
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