Brandenburger Linke hat Ärger mit Parteijugend: „Solid“ kritisiert Nicht-Aufstellung seiner Kandidatin für die Landtagswahl

Nach dem Landesparteitag in Templin am 27. Januar bekommen Brandenburgs Linke Probleme mit ihrem Jugendverband.

In einem „offenen Brief“, der dieser Zeitung exklusiv vorliegt, zeigte sich der Bundessprecherrat der Linksjugend „Solid“ „bitter enttäuscht“ darüber, dass die durch den „parteinahen Jugendverband in Brandenburg nominierte Kandidatin, Patricia Usée aus Oberhavel, bei der Aufstellung der Landesliste nicht berücksichtigt wurde“. Vielmehr hätten die Delegierten einen Beschluss des Landesparteitags, welcher die Berücksichtigung einer Jugendkandidat:in unter den ersten zehn Plätzen forderte, missachtet.

„Arbeit wird massiv sabotiert“

„Vor allem junge Menschen entfremden sich zunehmend von etablierten Parteien und nehmen Parteistrukturen als undurchschaubar, bürokratisch und durch Machtkämpfe geprägt war“, heißt es in dem Schreiben. „Unser Ziel ist es, dieses Misstrauen abzubauen und junge Menschen näher an die Partei zu bringen.“

Die Arbeit dahin werde „massiv dadurch sabotiert, dass sowohl das demokratische Mandat unserer Jugendkandidatur untergraben als auch die Beschlüsse verschiedener Parteistrukturen missachtet werden“.

Es werde nicht leicht, die Mitglieder des Jugendverbands zu den kommenden Wahlkämpfen zu motivieren, „wenn sie sich damit abfinden müssen, dass ihre Stimme und ihre Organisationsform innerhalb der Brandenburger Landespartei für unwichtig erachtet wird“.

Die Linke hatte am vergangenen Sonnabend Partei- und Fraktionschef Sebastian Walter als Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 22. September nominiert und die Kandidatenliste beschlossen.