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Brandenburg: Brandenburger melden sich häufiger krank

Potsdam - Im vergangenen Jahr waren Beschäftigte in Brandenburgs Unternehmen weniger krank als im Jahr zuvor. Der Krankenstand sei von 3,8 Prozent 2005 auf 3,7 Prozent gesunken, sagte der Geschäftsgebietsleiter der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK), Herbert Mrotzeck, bei der Vorstellung des diesjährigen Gesundheitsreports gestern in Potsdam.

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Potsdam - Im vergangenen Jahr waren Beschäftigte in Brandenburgs Unternehmen weniger krank als im Jahr zuvor. Der Krankenstand sei von 3,8 Prozent 2005 auf 3,7 Prozent gesunken, sagte der Geschäftsgebietsleiter der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK), Herbert Mrotzeck, bei der Vorstellung des diesjährigen Gesundheitsreports gestern in Potsdam. Dies sei zwar der niedrigste Wert seit 1998, aber immer noch deutlich über dem bundesweiten Krankenstand von drei Prozent. Die Brandenburger seien immer noch häufiger und länger krank als der durchschnittliche Bundesbürger.

Der einzelne Krankheitsfall dauerte laut Studie durchschnittlich 11,7 Tage, deutschlandweit dagegen 11,1 Tage. An jedem Tag des vergangenen Jahres seien von 1000 versicherten Arbeitnehmern in Brandenburg 37 krankgeschrieben gewesen. Den niedrigsten Krankenstand verzeichnete die Datenverarbeitungs-Branche mit 2,4 Prozent. In der Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung (2,9) und im Handel (3,2) seien ebenfalls niedrige Werte registriert worden. Überdurchschnittlich oft erkrankten jedoch Arbeitnehmer in den Branchen Organisationen und Verbände (4,2), Bildung, Kultur und Medien (4) sowie Gesundheitswesen (3,8). In der öffentlichen Verwaltung liege der Krankenstand bei 3,5 Prozent.

Am häufigsten waren die Brandenburger aufgrund von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Atmungssystems krankgeschrieben. Danach folgten Verletzungen und Vergiftungen sowie Krankheiten des Verdauungssystems. Psychische Erkrankungen liegen mit 94 Fehltagen laut Studie in Brandenburg deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 110 Tagen.

Mrotzeck verwies trotz relativ kurzer Fehlzeiten auf die Zunahme von Kopfschmerzerkrankungen und Migräne. In Brandenburg fehlen laut Studie auffällig oft 15 bis 24-Jährige aufgrund von Kopfschmerzen am Arbeitsplatz. Experten rechneten damit, dass dieses Leiden, derzeit noch auf Platz zwei nach Rückenschmerzen, in den kommenden Jahren zur häufigsten Schmerzerkrankung werde. Besonders Arbeitnehmer der Branchen Bildung, Kultur, Medien sowie Datenverarbeitung seien gefährdet.

Katrin Krämer vom Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) sagte, dass jeder Zweite innerhalb eines halben Jahres mindestens einmal an Kopfschmerzen gelitten habe. 17 Prozent der Frauen hätten Migräne. Frauen seien zudem von diesem Leiden häufiger betroffen als Männer (6,5 Prozent). Laut DAK-Report sind ein Drittel der Migräne-Betroffenen mäßig bis schwer in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Romy Richter

Romy Richter

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