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Gegen den Unterrichtsausfall: Brandenburger Schulen sollen Vertretungslehrer selbst auswählen
Die Landesregierung will den Unterrichtsausfall in den 800 Schulen in Brandenburg zurückschrauben. Die Schulleiter sollen ein eigenes Budget bekommen und gemeinsam mit dem Kollegium nach Vertretungslehrern Ausschau halten.
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Potsdam - Die Schulen in Brandenburg sollen ab dem kommenden Jahr ihre Vertretungskräfte für kurzfristig erkrankte Lehrer selbst aussuchen können. „Dafür stellt die Landesregierung den 800 Schulen ein Budget von insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung“, sagte Bildungsministerin Martina Münch (SPD) am Mittwoch in Potsdam. Mit weiteren fünf Millionen Euro sollen die Schulämter 100 zusätzliche Lehrer einstellen, um langzeiterkrankte Pädagogen zu ersetzen. So will die Landesregierung den Unterrichtsausfall dämpfen, der derzeit bei rund zwei Prozent der Stunden liegt. Der Landtag muss die zehn Millionen Euro im Nachtragshaushalt noch bewilligen.
Bis Anfang kommenden Jahres sollen sich die Schulleiter gemeinsam mit den Lehrerräten einen Pool von Vertretungskräften aufbauen. „Das können pensionierte Lehrer, Referendare aber auch voll ausgebildete Pädagogen sein, die entsprechend ihrer Ausbildung nach Tarif bezahlt werden“, betonte Münch. Je nach ihrer Größe sollen die Schulen ein Budget zwischen 3000 und 16 000 Euro jährlich für Vertretungen zur Verfügung haben. Damit können je nach Qualifikation der Kräfte und damit ihrem Stundensatz zwischen 70 und 700 Unterrichtsstunden zusätzlich finanziert werden.
Nach Angaben des Ministeriums sind derzeit rund 10 Prozent der Unterrichtsstunden davon betroffen, dass die Lehrer erkrankt sind. Davon könnten bereits jetzt gut acht Prozent durch Vertretungen ersetzt werden. Rund 400 Lehrer sind langfristig krankgeschrieben.
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Klaus Peters
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