Brandenburg: Brandenburger Wälder gesünder als Berliner
Laut Waldzustandsbericht sind 45 Prozent der Brandenburger Bäume ohne sichtbare Schäden
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Laut Waldzustandsbericht sind 45 Prozent der Brandenburger Bäume ohne sichtbare Schäden Von Henri Kramer Berlin/Potsdam - Der Zustand der Bäume hat sich in Brandenburg weniger verschlechtert als im Bundesdurchschnitt, dagegen ist Berlin stark von neuen Waldschäden betroffen. Dies geht aus dem gestern vorgestellten Waldzustandsbericht 2004 des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor. Der Anteil so genannter „deutlicher Kronverlichtungen“ der Schadstufen zwei bis vier erhöhte sich in Brandenburg nur um zwei auf insgesamt 13 Prozent der gesamten Waldfläche – dass heißt, die betroffenen Bäume verlieren deutlich Nadeln oder Blätter. Dagegen verschlechterte sich in Berlin der Kronenzustand um 16 Prozent. Damit sind 37 Prozent der Kronen des Hauptstadtwaldes mittelstark und stark geschädigt oder sogar abgestorben. Dies ist der höchste Wert für Berlin seit Beginn der Messungen 1984. Im Bundesdurchschnitt sind 31 Prozent der Baumkronen nicht mehr intakt, eine Zunahme um acht Prozent. Experten führen die Rekordwerte auf die Sommerhitze und die hohen Ozonwerte 2003 zurück. Im Bundestrend liegt Brandenburg nur bei einzelnen Baumarten: 20 Prozent mehr Buchen und 15 Prozent mehr Eichen waren von Schäden der Stufe zwei bis vier an ihren Baumkronen betroffen. Insgesamt gelten damit 37 Prozent aller Buchen und 46 Prozent aller Eichen als mindestens mittelstark geschädigt. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt nahmen die Schäden an den Buchen um 25 Prozent und an den Eichen um sechs Prozent zu, die Gesamtwerte liegen bei 55 und 45 Prozent. Buchen und Eichen gelten als weniger widerstandsfähig, zudem hatten die Bäume mit Schädlingen zu kämpfen. In Brandenburg erreichte der Befall von 8860 Hektar Eichenwald mit dem Mehltau-Pilz neues Rekordniveau. Bei den dominierenden Kiefern gab es in Brandenburg keine Veränderung, zehn Prozent der Nadelbaum-Kronen gelten in Brandenburg als krank. Im Bundesschnitt sind es bei Kiefern 17 Prozent, die Quote nahm um vier Prozent zu. Der Grund für die geringe Zunahme der Kiefern-Schäden: Die Baumsorte kann bei Wasserknappheit ihr Wachstum unmittelbar einstellen. Allerdings bleibt die Kiefer in hiesigen Breiten gefährdet, wie das Ministerium in dem Bericht schreibt: Besonders in Brandenburg stellten die Wald-Prüfer eine starke Zunahme des Befalls durch den Blauen Kiefernprachtkäfer und den Kiefernspinner fest. Die Berliner Werte für Buchen, Eichen und Kiefern konnte das Ministerium nicht ermitteln, dort ist die Baumdichte für die einzelnen Sorte zu klein. Ein weiteres Probleme bleibt im Ruppiner Raum die massenhafte Vermehrung von Maikäfern, die Blätter und Wurzeln anfressen. Eine gute Nachricht für Brandenburg gibt es jedoch: 45 Prozent aller Bäume zeigen keine sichtbaren Schäden.
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