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Honorar-Streit: Brandenburgs Apotheker wollen streiken

Am Mittwochnachmittag sollen in Brandenburg die Apotheken geschlossen bleiben.

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Potsdam  - Viele Apotheken in Brandenburg werden voraussichtlich an diesem Mittwoch von 12.00 Uhr an geschlossen bleiben. Zu der Aktion rief der Apothekerverband des Landes am Montag aus Protest gegen die von der Bundesregierung beschlossene Honorarerhöhung auf, die aus seiner Sicht völlig unzureichend ist. In Berlin hingegen bleiben die rund 870 Apotheken offen.
Dem Beschluss zufolge sollen die Honorare Anfang kommenden Jahres um drei Prozent steigen. Damit erhalten die Apotheker statt bisher 8,10 Euro künftig 8,35 Euro pro abgegebener Medikamenten-Packung, was für die Krankenkassen etwa 190 Millionen Euro Mehrausgaben bedeutet.
Die Apotheker hatten einen Zuschlag von 1,04 Euro gefordert, womit die Kosten um 600 bis 700 Millionen Euro gestiegen wären. Es ist die erste Honorarerhöhung seit neun Jahren.
Die vorgesehene Erhöhung um 25 Cent pro verschreibungspflichtiger Arzneimittelpackung reiche für eine kostendeckende Finanzierung nicht aus und gefährde Existenzen, hieß es in einer Mitteilung des Landesverbandes. Schon jetzt sei es wegen mangelnder wirtschaftlicher Perspektiven schwierig, in der Branche Nachwuchs zu finden. Die Versorgung von Patienten mit notwendigen Arzneimitteln soll am Mittwoch von 12.00 Uhr an über die Notdienst-Apotheken sichergestellt werden.
Zuletzt hatten die Apotheker im Südwesten der Republik für höhere Honorare gekämpft. An der bundesweit größten Protestaktion seit rund zehn Jahren hatten sich Mitte September Apothekenbesitzer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland beteiligt. dpa

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