Brandenburg: Brandsatz auf Kanzleramt
Festnahmen nach Anschlägen im Regierungsviertel
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Berlin - Die Anschlagsserie im Berliner Regierungsviertel, zu deren Aufklärung 5000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt wurden, ist möglicherweise geklärt. In der Nacht zum Donnerstag hat die Polizei einen Mann festgenommen, der einen Brandsatz auf das Bundeskanzleramt geworfen haben soll – am Tatort wurden Flugblätter der „Deutschen Widerstandsbewegung“ mit rechtsextremen Inhalten hinterlassen. Diese hatte die Polizei auch an den Anschlagsorten der vergangenen Monate gefunden.
Gegen 2.40 Uhr überstieg der Täter zunächst das Gitter des Geländes des Bundeskanzleramts am Bettina-von-Arnim-Ufer und warf dann einen Brandsatz auf das Gebäude. Als der dringend tatverdächtige 48-Jährige mit einem bereitgestellten Fahrrad flüchten wollte, nahmen ihn die Beamten in der Nähe fest – auch in den vorausgegangenen Fällen hatten Zeugen einen Fahrradfahrer am Tatort beobachtet. Der Mann wurde dem Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes überstellt.
Die Flugblätter im Namen der „Deutschen Widerstandsbewegung“ hetzen auch gegen Zuwanderer in Deutschland. Die „multikulturelle, multiethnische, multireligiöse und multigeschichtliche Bevölkerungskonstellation“ würde „das Land zerrütten und balkanisieren“.
Zu den acht weiteren Tatorten gehören der Reichstag, das Paul-Löbe-Haus, das Schloss Bellevue und die CDU-Zentrale. Wie auch im Fall des Bundeskanzleramts waren die Brandsätze jedes Mal erloschen und hatten zu keinen Schäden geführt. Bislang hatte es im Zusammenhang mit diesen Taten keine Festnahmen gegeben. Franziska Felber
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