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Brandenburg: Breiter Protest gegen Neonazis
Mehrere tausend Menschen haben am Wochenende in Berlin und weiteren Orten gegen Rechtsextremismus protestiert. In Bad Belzig gingen Bürger gegen zwei NPD-Veranstaltungen auf die Straße.
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Mehrere Tausend Menschen haben am Wochenende in Brandenburg und Berlin gegen Rechtsextremismus protestiert. In Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark) gingen rund 100 Menschen gegen zwei NPD-Veranstaltungen mit etwa 20 Teilnehmern auf die Straße.
In Schönow bei Bernau (Barnim) erinnerten rund 100 Menschen zum 70. Todestag an den NS-Widerstandskämpfer Wolfgang Knabe. Zuvor seien ein Gedenkstein beschmiert und die Gedenktafel gestohlen worden, teilte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) mit. An ihrer Stelle sei eine Tafel mit einem Gedicht eines deutschnationalen und antisemitischen Dichters angebracht worden. Der Vorfall reihe sich in eine Kette verstärkter Auftritte von Neonazis in der Region.
An einer Gedenkdemonstration für den 1992 von Neonazis ermordeten Hausbesetzer Silvio Meier nahmen in Berlin nach Angaben der Veranstalter am Samstag rund 6000 Menschen teil, die Polizei sprach von rund 3500 Teilnehmern. Die Veranstalter warfen der Polizei anlasslose Festnahmen vor. Die Polizei wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die Demonstration als friedlich.
Hintergrund von fünf Festnahmen und 15 weiteren Identitätsfeststellungen seien Vorfälle während der Demonstration gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Gegen 20 Personen werde wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz ermittelt, darunter wegen Vermummung und Böllerwürfen.
Parallel zogen in Berlin-Schöneweide rund 150 Neonazis vom S-Bahnhof Schöneweide in Richtung Rudow. Zunächst hatten 170 Gegendemonstranten protestiert, im Laufe der Veranstaltung löste sich die Gruppe jedoch auf. Die Polizei war bei beiden Demos mit zusammen etwa tausend Beamten vor Ort, um ein gewaltsames Aufeinandertreffen von linken und rechten Gruppen zu verhindern. epd, dpa
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