zum Hauptinhalt

Brandenburg: Brennende Probleme im Nahverkehr Feuer am Ostkreuz und Streit um Preissteigerung

Berlin - Der Kabelbrand nahe dem Berliner Ostkreuz vom Donnerstagabend hat am Freitag die S-Bahn-Linien 5, 7 und 75 teils lahmgelegt. Ersatzbusse und Pendelverkehr waren nötig.

Stand:

Berlin - Der Kabelbrand nahe dem Berliner Ostkreuz vom Donnerstagabend hat am Freitag die S-Bahn-Linien 5, 7 und 75 teils lahmgelegt. Ersatzbusse und Pendelverkehr waren nötig. Danach kam der Zugverkehr mit ausgedünntem Fahrplan allmählich in Gang. Die Ursache für das Feuer an einer Kabelbrücke blieb unklar. Der Staatsschutz ermittelt, ob die linksextreme Szene einen Anschlag verübt hat.

Daneben gibt es Streit um die vom Verkehrsverbund VBB geplante Fahrpreiserhöhung. Während Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) Verständnis äußerte, kam von Kundenverbänden massive Kritik. Peter Cornelius vom Fahrgastverband Pro Bahn sagte: „Bei all den Problemen, die derzeit bestehen, werden sich viele Passagiere fragen, ob die neuen Preise gerechtfertigt sind.“ Er kritisiert, dass die Preiserhöhungen Stammkunden treffen. „Sinnvoll wäre es gewesen, Stammkunden für ihre Treue zu belohnen und die Preise zu senken.“ Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband Igeb sagte: „Tarifpolitik ist immer auch Sozialpolitik. Statt sich Gedanken zu machen, wie man mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr gewinnen kann, wird einseitig an der Kostenschraube gedreht.“ Der VBB wollte sich nicht äußern und verwies auf anstehende Entscheidungen im Aufsichtsrat, in dem die Länder Berlin undBrandenburg sowie Landkreise und kreisfreie Städte vertreten sind.

Ab 2014 könnte es noch teurer werden, befürchtet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Grund ist die geplante Strompreisbremse der Bundesregierung: Sie will weniger Unternehmen als bislang von der Ökostrom-Umlage befreien, auch die Verkehrsverbünde trifft es. „Das würde bundesweit Zusatzausgaben von 230 Millionen Euro bedeuten“, sagte VDV-Präsident Jürgen Fenske am Freitag in Berlin. Die Folge wären höhere Fahrpreise, in Berlin Zusatzausgaben von bis zu 15 Millionen Euro. Das entspricht nach BVG-Berechnungen Ticketaufschlägen von 2,5 bis 2,6 Prozent. Auch der Regional- und Fernverkehr wäre betroffen. Am 21. März wollen Bund und Länder verhandeln. Widerstand gibt es vor allem aus der SPD. kt/tabu/tri

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })