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Brandenburg: Büge und die Burschen: Staatssekretär wird entlassen

Berlin - Die Personallage in der Berliner CDU bleibt weiterhin unruhig. Der Staatssekretär für Soziales, Michael Büge, kann sich nicht mehr im Amt halten.

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Berlin - Die Personallage in der Berliner CDU bleibt weiterhin unruhig. Der Staatssekretär für Soziales, Michael Büge, kann sich nicht mehr im Amt halten. Nach Informationen dieser Zeitung aus Senatskreisen wird er heute entlassen. Die Personalie wird in der Senatssitzung besprochen, der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) muss dem Entlassungsgesuch zustimmen, wovon auszugehen ist. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) bestätigte Büges Entlassung auf Nachfrage. „In einem persönlichen Gespräch hat mich Staatssekretär Michael Büge heute darüber informiert, dass er sich entschieden hat, die Burschenschaft ,Gothia’ nicht zu verlassen“, teilte Czaja mit.

Dem 47-jährigen CDU-Politiker Büge war ein Ultimatum gestellt worden. Der Neuköllner CDU-Kreischef gehört der Burschenschaft „Gothia“ an, die zum umstrittenen Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ gehört, aus dem mehrere liberale Verbindungen wegen des wachsenden Einflusses völkischer und rechtsextremer Funktionäre ausgetreten sind. Im Dezember hatte Büge angekündigt, aus der „Gothia“ auszutreten, wenn diese nicht den Dachverband verlässt. Büge sollte sich zwischen Amt und Mitgliedschaft in der Verbindung entscheiden. Czaja sagte, die Diskussion um die Mitgliedschaft von Büge in der Burschenschaft habe die Arbeit an Sachthemen „deutlich erschwert“.

Seit 1989 ist Büge Mitglied in der „Gothia“und gehörte der Schülerverbindung „Iuvenis Gothia“ an. Sitz der „Gothia“ ist eine Villa in Zehlendorf. Die bundesweite Verbandszeitschrift „Burschenschaftliche Blätter“ lobte Büge, der sein Verbindungshaus bis heute regelmäßig besuche, als „einen der wenigen deutschen Spitzenpolitiker, der auch in der Öffentlichkeit stets zu seiner Mitgliedschaft gestanden hat“. Aus CDU-Kreisen war lange zu hören, dass Büge Mitglied bei „Gothia“ bleiben werde. Eine Burschenschaft funktioniere ein Leben lang als Karrierenetzwerk – nach einer Entlassung als Staatssekretär könne er als „Gothia“-Mitglied mit einem vergleichbaren Job rechnen. sib

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