Brandenburg: Bund für Olympia
Noch keine Zusagen für finanzielle Beteiligung
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Berlin - Die Bundesregierung kann noch nicht sagen, wie viel Geld sie für eine deutsche Stadt als Ausrichter Olympischer Spiele bereitstellen würde. Grundsätzlich unterstütze sie allerdings eine deutsche Bewerbung für die Spiele, heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des Berliner SPD-Bundestagsabgeordneten Swen Schulz. Vor einer Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes seien keine Aussagen zu finanziellen Leistungen möglich.
2017 gibt das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Austragungsort für die Olympischen Spiele 2024 bekannt. Ob Berlin oder Hamburg sich bewirbt, entscheidet der Deutsche Olympische Sportbund Ende dieses Jahres. Sollte die Entscheidung zugunsten berlins ausfallen, könnte auch Brandenburg eine Rolle spielen. Die Berliner Sportverwaltung will Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern bei den olympischen Wettkämpfen integrieren.
Im Falle einer Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022 an München hätte sich die Bundesregierung finanziell beteiligt, heißt es in der Antwort. Die Bewerbung war im Vorjahr an Bürgervoten gescheitert. Einwohner Bayerns hatten sich klar gegen die Spiele in ihrem Bundesland ausgesprochen. Der Bund hätte sich dort mit knapp 582 Millionen Euro an Projekten für die Verkehrsinfrastruktur beteiligt, so das Ministerium. Für Sportstätten wären 70 Millionen Euro als Festbetrag geflossen, für Umweltprojekte seien bis zu 11 Millionen Euro vorgesehen gewesen.
Allein die Bewerbung für die Olympischen Spiele würde Berlin nach Angaben des Senats rund 50 Millionen Euro kosten. Bis 31. August müssen die beiden Bewerberstädte Berlin und Hamburg Antworten auf einen Fragenkatalog an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verschickt haben. Das Interessenbekundungsverfahren kostet Berlin ebenfalls etwa 100 000 Euro.
Swen Schulz, Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestags, warnte vor finanziellen Risiken. „Eine Bewerbung von Berlin macht nur Sinn, wenn sie finanziell grundsolide geplant ist“, sagte Schulz dieser Zeitung. Würde Berlin auf Verlusten sitzen bleiben, sei das nicht akzeptabel. Er forderte eine finanzielle Unterstützung des Bundes in Höhe von etwa 50 Prozent der Kosten. PNN
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