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Brandenburg: Bundeswehr dementiert Heeres-Pläne

Wittstock – Die Bundeswehr sorgt weiter für Aufregung rund um die Kyritz-Ruppiner Heide in Nordbrandenburg. Nach Spekulationen über eine möglicherweise geplante Nutzung des sogenannten Bombodroms für das Heer zog das Bundesverteidigungsministerium gestern die Äußerungen ihres Sprechers Matthias Mantey zurück.

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Wittstock – Die Bundeswehr sorgt weiter für Aufregung rund um die Kyritz-Ruppiner Heide in Nordbrandenburg. Nach Spekulationen über eine möglicherweise geplante Nutzung des sogenannten Bombodroms für das Heer zog das Bundesverteidigungsministerium gestern die Äußerungen ihres Sprechers Matthias Mantey zurück. Dieser hatte zuvor im Rundfunk gesagt, bisher sei nur darauf verzichtet worden, das Areal als Luft-Boden-Schießplatz zu nutzen. Es könne sein, dass die Bundeswehr das 14 000 Hektar große Gebiet behalten und anderweitig nutzen werde, etwa als Übungsplatz für das Heer. Wann eine Entscheidung fällt, stehe noch nicht fest.

Während das Verteidigungsministerium um Schadensbegrenzung bemüht war, bekräftigten die aufgebrachten Gegner des Bombodroms dagegen ihre Forderung nach einer zivilen Nutzung des früheren sowjetischen Übungsplatzes. Erstaunt über Manteys Äußerungen zeigte sich der Landrat von Ostprignitz-Ruppin, Christian Gilde (SPD). Er lehne jede militärische Nutzung des Geländes ab und sei überzeugt, dass solche Pläne nicht zustande kommen. Die Region hätte den Fluglärm verhindert und würde auch Kanonendonner verhindern. Mantey selbst relativierte später seine Aussage als „rein spekulativ“. Es gebe keinen neuen Sachstand.

Vor dem offiziellen Verzicht auf den Luft-Boden-Schießplatz im Juli hatte die Bundeswehr im seit 1992 währenden Streit vor Gericht 27 Niederlagen kassiert. Der Berliner Rechtsanwalt Reiner Geulen, der die Bombodrom-Gegner vertritt, hält daher eine Nutzung durch das Heer für unwahrscheinlich. „Wir sind strikt dagegen und werden solche Pläne verhindern. Es ist eine abwegige Idee, weil es viele Jahre dauern würde, bis das genehmigt ist.“ Tatsächlich war die Bundeswehr bislang mit ihren Plänen vor allem wegen gravierender Mängel im Planungs- und Anhörungsverfahren gescheitert. Alexander Fröhlich

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