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Brandenburg: Busfahrer als Hilfspolizisten gegen Rocker

Seit dem Jahr 2006 gab es in Brandenburg 614 Ermittlungsverfahren gegen Rocker

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Potsdam - Busfahrer sollen die brandenburgische Polizei bei der Bekämpfung der Rockerkriminalität unterstützen. In den Kreisen Barnim und Uckermark seien daher Mitarbeiter von Busgesellschaften in Seminaren für das Thema sensibilisiert worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Wochenende in Bezug auf eine Anfrage im Landtag. Da die Busfahrer vielerorts unterwegs und mit Funkgeräten ausgestattet seien, könnten sie der Polizei schnell Informationen über mögliche Vorkommnisse liefern, sagte der Sprecher.

In den Rockervereinen gibt es laut Innenminister Rainer Speer (SPD) großes kriminelles Potenzial und auch direkte Kontakte zur organisierten Kriminalität. Erst vor etwa einer Woche waren nach der versuchten Tötung eines Mannes in Eberswalde (Barnim) vier junge Männer aus dem Rockermilieu in Untersuchungshaft genommen worden. Zu ihnen gehört ein 23-Jähriger, der Mitglied im Motorradclub „Hells Angels“ ist.

Seit 2006 hat es im Land Brandenburg 614 Ermittlungsverfahren gegen verdächtige Rocker gegeben. Derzeit sind die Clubs „Bandidos MC“, „Hells Angels“ und „Gremium MC“ aktiv. Sie zählen rund 200 Mitglieder. Im August 2009 hatte Speers Amtsvorgänger Jörg Schönbohm (CDU) einen Rockerklub verboten.

Der „Hells Angels MC“ sei in Potsdam und Cottbus aktiv und habe in Potsdam den Unterstützer-Klub „Red Devils MC“, sagte Speer. Insgesamt sind bei den „Hells Angels“ rund 40 Mitglieder vertreten.

Der „Gremium MC“, so das Innenministerium, sei mit 70 Mitgliedern in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Spremberg aktiv. Der „Bandidos MC“ verfüge über Gruppen in Lauchhammer, Perleberg, Hohen Neuendorf und Teltow. Zusammen mit seinen sechs Unterstützerklubs in Velten, Pritzwalk, Dallgow-Döberitz, Hennigsdorf, Brandenburg/Havel und Perleberg gehörten ihm etwa 95 Personen an.dpa/ddp/PNN

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