Bertelsmann-Studie: Chancengleichheit: Bestnote für Brandenburger Schulen

Potsdam - Die Bertelsmannstiftung bescheinigt Brandenburgs Schulsystem bei der Chancengleichheit für Kinder aus sozial schwachen Familien gute Noten. In keinem anderen Bundesland hängt der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen so wenig von der sozialen Herkunft ab wie im Land Brandenburg. Das geht aus dem zweiten "Chancenspiegel" über die Leistungen und Schwächen der Schulsysteme in den 16 Bundesländern hervor, den die Bertelsmann Stiftung am gestrigen Montag in Berlin vorlegte. Nachholbedarf hat Brandenburg demnach aber bei der Integration von Förderschülern und der Kompetenzförderung. Beim Anteil der Abiturienten und der Schulabbrecher ohne Abschluss schneidet Brandenburg besonders schlecht ab.

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Insgesamt haben die Schulen in Deutschland der Studie zufolge bei der Chancengerechtigkeit großen Nachholbedarf. Noch immer werde der Schulerfolg eines Kindes wesentlich von der sozialen Herkunft und der Vorbildung seiner Eltern geprägt, heißt es im „Chancenspiegel“. Schon in der Grundschule sei die soziale Herkunft entscheidend für den Bildungserfolg. So bewege sich das Leseverständnis der Grundschüler auf nahezu demselben Niveau wie vor zehn Jahren. Kinder aus bildungsfernen Sozialschichten liegen der Studie zufolge bei der Lesekompetenz durchschnittlich ein Jahr hinter Kindern aus der Oberschicht. „Insgesamt geht es mit der Chancengerechtigkeit eher im Schneckentempo voran“, sagte der Bertelsmann-Bildungsexperte Jörg Dräger. Schuld sei etwa der schleppende Ausbau der Ganztagsschulen. Zudem würden noch immer relativ wenige Kinder mit Förderbedarf an einer normalen Schule unterrichtet und besuchten stattdessen Förderschulen.