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Brandenburg: Charité-Baby starb nicht an Keimen

Klinik-Chef: Keine Fehler von Mitarbeitern bekannt

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Berlin - Das Anfang Oktober im Deutschen Herzzentrum Berlin operierte Neugeborene starb nicht an den Folgen seiner Infektion mit Darmkeimen. Zumindest konnte dies bei der Obduktion des Kindes nicht festgestellt werden, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft hieß. Gerichtsmedizinischen Feststellungen zufolge sei derzeit hingegen davon auszugehen, dass das Kind „nach einer hochkomplizierten und riskanten Operation eines natürlichen Todes gestorben ist“.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt dennoch weiter – im Fall des verstorbenen Babys wegen fahrlässiger Tötung, bei weiteren erkrankten Kinder an der Charité wegen fahrlässiger Körperverletzung. Die Kinder haben sich vermutlich auf der Frühgeborenenstation der Charité mit Serratia-Keimen angesteckt. Zunächst war man davon ausgegangen, dass das Neugeborene an den Folgen der Serratia-Infektion gestorben war, die es sich vor seiner OP im Herzzentrum auf der Frühgeborenenstation der Charité zugezogen hatte. Die infizierten und vom Keim befallenen Kinder an der Charité und am Herzzentrum sind weiterhin stabil. Über neue Fälle sei nichts bekannt, sagte eine Charité-Sprecherin. Allerdings wurde auch die Ursache der Infektionskette, die bereits im Juni begann, von extra bestellten Experten noch nicht gefunden. Vermutet wird, dass sich der Keim aufgrund mangelnder hygienischer Maßnahmen einzelner Mitarbeiter verbreiten konnte. Dies bezweifelt der Vorstandsvorsitzende der Charité, Karl Max Einhäupl. Bislang gebe es keinen Hinweis auf Fehlverhalten von Mitarbeitern, sagte er dieser Zeitung. Ausdrücklich begrüßte Einhäupl, dass sich der Charité-Aufsichtsrat am 16. November in einer außerordentlichen Sitzung unter Vorsitz von Bildungssenatorin Sandra Scheeres mit der Infektionswelle durch Serratien befassen will: „Das ist eine gute Initiative. Wir haben zwar die Aufsichtsräte durch ein Schreiben informiert, aber eine Sitzung bietet viel bessere Möglichkeiten, unser Handeln zu erläutern“, sagte er. das

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