Brandenburg: Chefs: S-Bahn für Winter gut gerüstet
Züge durch neue Technik „zuverlässiger als bisher“
Stand:
Berlin - Die Führung der S-Bahn hat sich gegen Kritik am weiterhin eingeschränkten Zugverkehr verteidigt und Vorwürfe zurückgewiesen, man sei nicht ausreichend auf den nächsten Winter vorbereitet. Jürgen Konz, Geschäftsführer für Produktion bei dem Verkehrskonzern, wies am Donnerstag entsprechende Äußerungen seitens des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) als „Panikmache“ zurück. Der Geschäftsführer des im Besitz Berlins und Brandenburgs befindlichen VBB hatte am Montag die seiner Ansicht nach zu langsame Reaktion der S-Bahn-Führung auf die technischen Mängel der vergangenen Jahre kritisiert und gesagt, im Winter könne es wieder massive Zugausfälle geben. Das habe „die Kunden unnötig alarmiert“, kritisierte gestern der Sprecher der S-Bahn-Geschäftsführung, Peter Buchner, bei einem Pressegespräch zum Winterkonzept des Konzerns.
Nach der Darstellung der Manager wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche Arbeiten an Zügen ausgeführt, damit es im kommenden Winter weniger Ausfälle als in den beiden Vorjahren gibt. So wurden Isolierungen und Abdeckungen an den Motoren verbessert, auch hat die S-Bahn jetzt 90 Motoren in Reserve.
Hier lag zuletzt eine Hauptschwachstelle: Bis zu 100 Motoren mussten im vergangenen Winter monatlich ausgetauscht werden, weil sie durch Schnee und Eis ausgefallen waren. Und an den Türen, die im letzten Winter wegen gefrorenen Schneematsches nicht mehr schließen konnten, soll ein neues Enteisungsspray eingesetzt werden. Eine hundertprozentige Sicherheit, dass es nicht trotzdem wieder zu einem winterlichen Chaos kommt, gibt es allerdings nicht, wie S-Bahn-Chef Buchner sagt. Mit jedem abgearbeiteten Bereich sinke aber die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Problemen komme. Dennoch sorgt der Konzern für den Ernstfall vor: An vielen Bahnhöfen werden jetzt die Kabel für Informationstafeln verlegt, falls es doch wieder zu Ausfällen kommen sollte. Die Information der Kunden soll besser laufen als in den vergangenen Wintern.
Parallel zur Wintervorbereitung arbeiten die S-Bahn- Mitarbeiter weiter daran, alle Züge mit neuen Achsen oder Radscheiben auszustatten. Wegen Wartungsmängeln und Materialfehlern in diesem Bereich ist der S-Bahn-Verkehr seit zwei Jahren eingeschränkt. Bis Ende 2011 sollen die Arbeiten beendet sein.
Wann die S-Bahn wieder zum Normalbetrieb zurückkehrt? Dazu wagten die Konzernmanager am Donnerstag keine Prognose. Lars von Törne
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: