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Mit Stoffpanda. Chinas Botschafter Shi Mingde. 

© dpa/Paul Zinken

Brandenburg: China findet Pandagehege zu klein

Bärin „Mengmeng“ und ihr Partner „Jiao Qing“ sollen in den Zoo, Pekinger Experten haben Bedenken

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Berlin - Für den Zoologischen Garten in Berlin ist wohl endlich ein Pandapaar gefunden: Die im Juli aus China erwarteten Bären heißen „Mengmeng“ und „Jiao Qing“, wie die „Welt“ unter Berufung auf das Forstministerium in Peking vorab berichtete. Er habe die Tiere bereits vor einiger Zeit gemeinsam mit dem Panda-Reservat Chengdu im Südwesten des Landes ausgesucht, sagte der Zoo-Direktor Andreas Knieriem. Die beiden Tiere seien unter mehreren Kandidaten sorgfältig ausgewählt worden, seien sich noch nicht begegnet und würden auch in Berlin die meiste Zeit des Jahres getrennt voneinander leben. Eigentlich hatte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) die Namen der Tiere auf einem Festakt bekanntgeben sollen.

Zum Einzug in das neu gebaute Pandagehege im Berliner Zoo am 5. Juli haben sich Chinas Staatschef Xi Jinping und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigt. Offenbar müssen aber bis dahin noch Hürden aus dem Weg geräumt werden. Das für zehn Millionen Euro errichtete Pandagehege sei aus Sicht Pekings zu klein, berichtete die Zeitung. Nach Chinas technischen Vorschriften reiche die Höhe des Geheges nicht aus, sagte der im Forstministerium für Wildtierschutz zuständige Experte Liu Dewang. Äußerst besorgt zeigte sich Liu zudem über den zu geringen Abstand des Pandahauses zu den Raubtiergehegen. Damit wachse das Risiko einer Infektion der Bären und von Verhaltensstörungen durch Tiergebrüll und Witterung.„Wir haben unsere Änderungswünsche dem Zoo mitgeteilt, aber noch keine Antwort“, sagte Liu. Er ist Leiter einer chinesischen Kommission, die kürzlich das Gehege in Berlin inspiziert hatte.

Die technischen Vorschriften Chinas, denen das Gehege nun nicht genüge, seien allerdings erst im März in Kraft getreten, als das Berliner Gehege schon gebaut gewesen sei, sagte Knieriem. Es gehe um drei bis vier Glasscheiben, die um einige Zentimeter erhöht werden müssten. Dieser Einwand sei dem Zoo bekannt und das Gehege werde „selbstverständlich“ entsprechend nachgerüstet, so der Direktor. Die chinesische Kommission, die das Gehege besichtigt hat, habe sich bei ihrem Besuch begeistert über die Anlage gezeigt, sagte Knieriem, der auch Tierarzt ist.

Mit „Mengmeng“ und „Jiao Qing“ hätte der Berliner Zoo fünf Jahre nach dem Tod des Bärenmännchens „Bao Bao“ als einziger Tiergarten Deutschlands wieder Große Pandas in seiner Obhut. Der Einzug der beiden Pandas wird als ein Zeichen der engen Beziehungen zwischen Berlin und Peking gewertet, beide Hauptstädte sind auch durch eine Städtepartnerschaft verbunden. Der vom Aussterben bedrohte Panda ist für China von hohem symbolischen Wert. AFP, dpa

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