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ZUR PERSON: Christian Görke, der Strippenzieher, führt jetzt die Linksfraktion

Mit Christian Görke übernimmt in der Linksfraktion ein Ur-Havelländer das Ruder. Der gebürtige Rathenower ist bis heute in der Optik-Stadt nahe der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt verwurzelt.

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Mit Christian Görke übernimmt in der Linksfraktion ein Ur-Havelländer das Ruder. Der gebürtige Rathenower ist bis heute in der Optik-Stadt nahe der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt verwurzelt. Nach dem Abitur 1980 leistete er in der DDR seinen Wehrdienst bei der Bereitschaftspolizei ab und studierte Geschichte an der Pädagogischen Hochschule Dresden. 1988 wurde Görke Diplomlehrer. Es folgte von 1991 bis 1993 ein externes Studium an der Universität Potsdam im Fach Sport.

Seine politische Laufbahn begann Görke 1985 in der SED und setzte sie dann in den Nachfolgeparteien PDS und Die Linke fort. Zunächst gehörte er von 1990 bis 1994 dem Kreistag Rathenow an; seitdem ist er Mitglied des Kreistages Havelland. Stadtverordneter in Rathenow ist der verheiratete Vater von zwei Kindern seit 1998, Landtagsabgeordneter seit Dezember 2003. Seine Fraktion bestellte Görke 2007 zum Parlamentarischen Geschäftsführer – ein Amt, das er bis heute neben dem des finanzpolitischen Sprechers innehat.

In der Vergangenheit profilierte sich der studierte Historiker auch mit sozialpolitischen Themen wie der Forderung nach einem öffentlichen Beschäftigungssektor. Nach der Landtagswahl 2009 war Görke maßgeblich an den Koalitionsgesprächen mit der SPD zur rot-roten Koalition beteiligt. Im Alltagsgeschäft kann er auch schon mal kräftig gegen den politischen Gegner austeilen und ist rhetorisch nicht auf den Mund gefallen. Die SPD-Fraktionsspitze bescheinigt ihm hohe Verlässlichkeit bei den koalitionsinternen Absprachen. Allerdings leistet sich Görke auch regelmäßig Ausreißer, einige Abgeordnete fühlten sich von seinen Alleingängen brüskiert. Ihm hängt der Ruf des Strippenziehers an, der für den eigenen Vorteil teils wenig Rücksicht auf die Genossen nimmt. Zudem hat er einen direkten Draht ins Finanzministerium, zum Büro von Finanzminister Helmuth Markov. Schon mehrfach herrschte auch dort Verwunderung, wie einzelne vertrauliche Informationen in die Öffentlichkeit geraten waren.axf/dpa

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