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Brandenburg: City West ohne Strom

Berliner Zentrum weitgehend lahm gelegt, Geschäfte mussten schließen, Aufzüge steckten fest

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Berlin - Ein Stromausfall hat gestern im westlichen Berliner Zentrum im Bereich Tauentzienstraße und Wittenbergplatz Geschäfte lahm gelegt, Staus auf den Straßen verursacht und zu Verspätungen bei der U-Bahn geführt. Während in größeren Häusern wie dem Europa-Center Notstromaggregate anliefen, so dass zumindest dort niemand in Aufzügen stecken bleiben musste, blieben kleinere Häuser ohne Strom. Hier musste die Feuerwehr mehrere Personen aus Aufzügen, die stecken geblieben waren, befreien. Das KaDeWe blieb nach eigenen Angaben vom Ausfall verschont. Nur in einem der Parkhäuser gingen nach Angaben einer Sprecherin vorübergehend die Lichter aus.

Wie eine Sprecherin des Stromkonzerns Vattenfall mitteilte, waren knapp 12 000 Kunden betroffen. Mehrere so genannte Ringleitungen seien zwischen 14.41 Uhr und 16.10 Uhr ohne Saft gewesen. Deshalb habe man die Stromversorgung nicht kurzfristig durch ein Umschalten auf andere Leitungen wieder in Gang bringen können. Um 15.39 Uhr habe ein Großteil der Betroffenen aber wieder Strom gehabt. Bis Redaktionsschluss war unklar, wie es zu dem Defekt kommen konnte.

Geschäfte, die ohne Strom blieben, mussten schließen, weil die elektronischen Kassen nicht mehr funktionierten. Auch der Diebstahlschutz fällt ohne Energieversorgung aus.

Stecken gebliebene Aufzüge wurden von der Feuerwehr per Hand zur nächsten Türöffnung gekurbelt, wo die Eingesperrten dann die Kabine verlassen konnten.

Verspätungen gab es auch bei der U-Bahn, obwohl der Fahrstrom nicht aus dem öffentlichen Netz kommt. Bei großen Stromausfällen könne aber ein Umformer ausfallen, hieß es bei der BVG. Züge der Linien U 2, U 3, U 7 und U 9 hatten durchschnittlich Verspätungen von 15 bis 20 Minuten. Ampelausfälle führten zu Staus auf den Straßen.

Einen Stromausfall aufgrund der Hitze hielt die Vattenfall-Sprecherin für unwahrscheinlich. In diesem Sommer habe es in Berlin bisher nicht mehr Stromausfälle gegeben als im Vorjahr, das erheblich kälter war. Die Kraftwerke arbeiteten derzeit nicht am Limit. Ohnehin sei in Berlin der Stromverbrauch im Winter höher als im Sommer, weil es hier weit weniger Klimaanlagen gibt als etwa in den USA.

In New York sind nach einer Panne im Leitungsnetz Zehntausende seit Tagen ohne Strom, in Kalifornien schlossen die Versorger gestern wegen des hohen Verbrauchs Stromabschaltungen nicht aus. Klaus Kurpjuweit

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