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Brandenburg: Cottbuser Uni hofft auf Rückkehr

Unklarheit nach Rücktritt von neuem Uni-Präsident

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Potsdam/Cottbus - Nach dem überraschenden Rücktritt des designierten Präsidenten der neuen Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg, Jochen Zimmermann, hofft die Hochschule auf dessen Rückkehr. Am Freitag gab es weitere Gespräche mit Zimmermann, dem Vernehmen nach verliefen sie konstruktiv. Sollte Zimmermann nun aber tatsächlich von dem Posten Abstand nehmen, muss ein neuer Gründungspräsident gesucht werden: Das könnte sich über Monate hinziehen.

Das Ministerium hatte Zimmermanns Rücktritt damit begründet, dass die Erwartungen, die der neue BTU-Präsident an das Land Brandenburg gerichtet hat, nach geltendem Recht nicht in allen Punkten erfüllt werden konnten. Offenbar scheiterten die Verhandlungen am Streit über einen Dienstwagen. Entsprechende Medienberichte bestätigte am Freitag ein Sprecher des Brandenburger Wissenschaftsministeriums: Der Dienstwagen sei bis zum Schluss der Vertragsverhandlungen eine „strittige Frage“ gewesen. Angeblich wollte der 48 Jahre alte Ökonom einen Dienstwagen privat nutzen, was aber rechtlich nicht vorgesehen ist. Sollte der Wissenschaftler in der Frage des Dienstwagens einlenken, seien weitere Gespräche mit ihm durchaus möglich, sagte Ministerin Kunst dem RBB-Inforadio. Gleichzeitig betonte sie, dass die BTU mit ihrem Gründungsbeauftragten Birger Hendriks eine voll handlungsfähige Führung habe. „Der Betrieb läuft ohne jede Störung.“

Tatsächlich würde der Rücktritt des designierten Präsidenten die ohnehin belastete Neustrukturierung der fusionierten BTU weiter verzögeren. Zimmermann selbst war bislang nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Mit etwa 10 000 Studenten ist die BTU die zweitgrößte Hochschule und die einzige Technische Universität in Brandenburg. Die Universität in der Lausitz war erst im vergangenen Jahr aus einer Fusion der früheren BTU in Cottbus und der FH Lausitz hervorgegangen. Das Hybridmodell der neuen Lausitzer Hochschule aus Universität und Fachhochschule ist äußerst umstritten. Gegner der Hochschulfusion starteten im vergangenen Jahr ein Volksbegehren, das jedoch scheiterte. Zudem gibt es verfassungsrechtliche Zweifel am Fusionsmodell, woraufhin das Land Änderungen an der Gesetzesvorlage ankündigte. Hintergrund ist, dass durch die Fusion in den Gremien Universitäts- und FH-Professoren gemeinsam vertreten sind. Jan Kixmüller

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