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Magazin "Klartext": Cottbusser Polizist und Ehefrau unter Korruptionsverdacht
Ein Cottbusser Polizist soll teure Autos einer Sicherheitsfirma genutzt haben, die für den FC Energie Cottbus im Stadion arbeitet. Der Beamte ermittelt selbst in der Hooliganszene. Jetzt steht auch seine Ehefrau unter Korruptionsverdacht.
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Cottbus/Potsdam - Im Fall des unter Korruptionsverdacht stehenden Cottbusser Kriminalbeamten wird jetzt auch gegen dessen Ehefrau ermittelt. Es bestehe der Verdacht der Vorteilsnahme, berichtet das rbb-Politmagazin "Klartext" am Mittwoch unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Neuruppin. Oberstaatsanwalt Frank Winter bestätigte am Mittwochabend die Ermittlungen gegen die Frau. Die Polizistin sei ebenso wie ihr Mann vom Dienst beurlaubt worden, berichtete das Politikmagazin. Nach dessen Recherchen sollen beide über vier Jahre privat Fahrzeuge einer Sicherheitsfirma benutzt haben, die für den FC Energie Cottbus im Stadion tätig ist. Eine finanzielle Gegenleistung habe es für die Fahrzeugnutzung nicht gegeben. Dies habe eine Auswertung von beschlagnahmten Unterlagen ergeben, will der Sender von der Staatsanwaltschaft erfahren haben.
Wie berichtet waren wochenlange Recherchen des TV-Politmagazins „Klartext“ der Auslöser für die Ermittlungen. Demnach soll sich der Cottbuser Polizist, der selbst als Ermittler im Bereich der Rockerkriminalität, der rechtsextremen Szene und im Hooligan-Milieu tätig ist, vom Geschäftsführer der Sicherheitsfirma „Ostdeutscher Sicherheitsdienst“ (OSD) zu privaten Zwecken ein hochwertiges Auto zur Verfügen stellen haben lassen. Sowohl mit der Textilfirma als auch mit dem Sicherheitsunternehmen soll der Ex-Polizist außerdem einen Cottbuser Kickboxverein unterstützen. Auch die Cottbuser Kickbox-Szene wird von der Polizei beobachtet. Dem RBB-Magazin zufolge dürfte der Energie-Sicherheitsberater deshalb intensives Interesse an polizeiinternen Informationen haben. Laut Polizei bestehen im Süden Brandenburgs zwischen den Hooligans, Neonazis und Rockern Verbindungen. Auch der Kickbox-Verein wurde bereits wegen rechtsextremer Äußerungen seiner Mitglieder kritisiert. Sowohl das Privathaus des Kripo-Beamten sowie Geschäftsräume der Cottbuser Firma wurden vergangenen Mittwoch durchsucht. (dpa/mat)
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