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Brandenburg: Das angeschlagene Kabinett Die Minister Szymanski und Reiche leiden an Brüchen

Von Thomas Kunze und Imke Hendrich Potsdam. Brandenburgs Landesregierung bestätigt unfreiwillig die Volksweisheit „Sport ist Mord“: Nachdem unlängst Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) beim sportlichen Treppensteigen einen Wadenbeinbruch erlitt, brach sich nun Verkehrsminister Frank Szymanski (SPD) beim Fahrradfahren beide Arme.

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Von Thomas Kunze und Imke Hendrich Potsdam. Brandenburgs Landesregierung bestätigt unfreiwillig die Volksweisheit „Sport ist Mord“: Nachdem unlängst Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) beim sportlichen Treppensteigen einen Wadenbeinbruch erlitt, brach sich nun Verkehrsminister Frank Szymanski (SPD) beim Fahrradfahren beide Arme. Der 47-jährige passionierte Radfahrer hatte beim offiziellen Anradeln am Sonntag in Cottbus mitgemacht. Als im Pulk vor ihm zwei Fahrer stürzten, kam auch er zu Fall, wie ein Ministeriumssprecher am Montag auf Anfrage mitteilte. Szymanski liegt derzeit noch im Krankenhaus. Das Kabinett ist damit buchstäblich angeschlagen. Schon seit Wochen kann sich Minister Reiche nur noch auf Krücken fortbewegen. Der leidenschaftliche Langstreckenläufer war beim Treppensteigen ausgerutscht und hatte einen komplizierten Beinbruch erlitten. Die Eröffnung der diesjährigen Skater-Saison am Sonnabend in Luckenwalde nahm er denn auch statt auf Skates mit seinen ungewohnten Gehhilfen vor. In Regierungskreisen wird inzwischen schon geulkt, Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sollte seinem Kabinett Sportverbot erteilen. Platzeck kann durchaus mitreden. Legendär ist seine Vereidigung im Sommer 2002 im Landtag, die er wegen eines Sportunfalls in Turnschuhen durchstehen musste. Beim Badminton hatte er sich seinerzeit eine Bänderverletzung zugezogen. Wenig später setzte ihm während der Hochwasser-Katastrophe ein Hexenschuss zu, der ihm beim Joggen ins Kreuz gefahren war. Spritzen hielten ihn damals „wasserfront-tauglich“. Auch Staatskanzleichef Rainer Speer (SPD), der regelmäßig im Kanu trainiert, laboriert seit langem an einem sportbedingten Kreuzbandriss. Ein in punkto Sportverletzungen noch unbeschriebenes Blatt ist Justiz- und Europa-Ministerin Barbara Richstein (CDU), die sich unter anderem beim Joggen fit hält. Sie nimmt regelmäßig an Marathonwettbewerben teil. Erst am Sonntag war sie als einzige Frau im polnischen Wroclaw (Breslau) bei einem internationalen Parlamentarierlauf dabei. Den Halbmarathon lief sie in 1:54 Stunden. An eine Sportverletzung gut erinnern kann sich dagegen Sozialminister Günter Baaske (SPD). Er kugelte sich vor nicht allzu langer Zeit den Arm aus. Das hält ihn nach Auskunft von Sprecher Florian Engels aber nicht davon ab, weiterhin Hobbys wie Kanufahren, Joggen oder auch Eishockey zu frönen. Glück gehabt hat bislang Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU), ein begeisterter Reiter. Als Jugendlicher fiel er zwar mehrfach vom Pferd, blieb aber ohne ernstere Blessuren. Auch Innenminister Jörg Schönbohm (CDU), der laut Ministeriumssprecher Heiko Homburg vor allem häufig das Tennis-Racket schwingt, kam bisher ohne gravierende Verletzungen davon. Ob Schönbohm nach dem Schicksal, das seine SPD-Kabinettskollegen ereilt hat, nun mit mehr Vorsicht auf dem Platz spielen wird, war nicht zu erfahren.

Thomas Kunze, Imke Hendrich

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