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Brandenburg: Das Jahr des unbekannten Prinzen

Im Preußen-Jahr 2001 haben die Berlin-Brandenburgischen Schlösser mit 2,3 Millionen Besuchern einen Rekord erzielt. "Das bedeutet ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr", sagte der amtierende Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Thomas Köstlin.

Im Preußen-Jahr 2001 haben die Berlin-Brandenburgischen Schlösser mit 2,3 Millionen Besuchern einen Rekord erzielt. "Das bedeutet ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr", sagte der amtierende Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Thomas Köstlin. 2002 widmet die Stiftung ihre Aufmerksamkeit "Prinz Heinrich von Preußen. Ein Europäer in Rheinsberg" - mit einer Sonderausstellung im Rheinsberger Schloss, wo der jüngere Bruder Friedrichs des Großen am 3. August 1802 hochbetagt starb. Sein königlicher Bruder hatte die Residenz noch als Kronprinz errichten und im Stil des Rokoko ausstaffieren lassen, sie aber 1744 an Heinrich abgetreten. "Die mit rund 450 Exponaten bestückte Ausstellung will Heinrich als großen Europäer, als Kunstfreund, Bauherr, Diplomat und Feldherr der friderizianischen Armee würdigen und ihn damit aus dem Schatten seines weitaus bekannteren Bruders holen, erklärte Köstlin. Seit 1991 habe die Schlösserstiftung aus eigenen Mitteln und mit erheblicher Sponsorenhilfe das in DDR-Zeiten als Sanatorium ziemlich ramponierte Schloss übernommen, die wertvollen Räume restauriert und den Park denkmalpflegerisch überarbeitet, so Köstlin gegenüber dem Tagesspiegel.

Aus den anderen ehemaligen Königsschlössern seien Möbel und Bilder an den Originalschauplatz zurück geholt worden. Am 7. Juli soll der 1791 von Heinrich zur Erinnerung an seinen früh verstorbenen Bruder August Wilhelm sowie Offiziere der Armee Friedrichs II. aufgestellte Obelisk nach umfassender Restaurierung der Öffentlichkeit übergeben werden. Dank einer Spende der Hermann-Reemstma-Stiftung wurden die verloren gegangenen Inschriften an der Bildsäule rekonstruiert. Wiederhergestellt ist bereits die Grabpyramide im Schloss, an die Heinrich eine französische Inschrift anbringen ließ, die seine Verdienste würdigt. In aller Stille wurde bereits der Zinnsarg des Prinzen nach seiner Restaurierung in die Pyramide zurück gebracht.

Helmut Caspar

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