Brandenburg: Datenpanne zum Fest
Internetseite für Probebetrieb musste abgeschaltet werden. Über 50 000 Besucher im neuen Terminal
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Schönefeld - Das war noch nichts. Am Sonntag wollte die Flughafengesellschaft die ersten Anmeldungen für den Probetrieb auf dem neuen Flughafen entgegennehmen – doch die dafür vorgesehene Internet-Seite funktionierte nicht. Durch eine noch nicht erklärbare Panne waren dafür vorübergehend Anschriften von Interessenten zu lesen, die ebenfalls versucht hatten, sich anzumelden. Die Flughafengesellschaft schaltete die Seite daraufhin ab und versprach, die Anmeldung werde „in Kürze“ möglich sein.
Auch auf dem Flughafenfest konnten sich die Interessierten noch nicht fest registrieren lassen, weil der Internetauftritt nicht funktionierte. Wer im nächsten Jahr Probe-Passagier werden will und seine Adresse hinterließ, soll die Unterlagen zugeschickt bekommen.
Über 50 000 Besucher waren am Sonntag zum Flughafen gekommen, um einen ersten Blick ins neue Terminal werfen zu können. Dies zeige, wie verwurzelt der Flughafen bereits sei, sagte Sprecher Ralf Kunkel. Rund 15 Minuten musste man am Mittag warten, bis man vom künftigen Vorfeld aus die Terminal-Baustelle betreten konnte. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) musste sich nicht einreihen, sondern durfte, an der Schlange vorbeischlendern. Von den angekündigten Protesten der Nachtfluggegner war nichts zu sehen. Wowereit konnte seinen Auftritt genießen, mal ein Schwätzchen halten, ein Kind auf den Arm nehmen, mit Besuchern für ein Foto posieren oder Autogramme schreiben.
Zufrieden war auch Besucher Eberhard Göller nach seinem Blick in die künftige Haupthalle mit ihrer gläsernen Fassade: „So stelle ich mir einen idealen Flughafen vor: Übersichtlich und hell“, sagte Göller. Er freue sich auf den ersten Flug.
Auch wenn es so manche Zweifel bei Besuchern gab, ob zum geplanten Eröffnungstermin am 3. Juni 2012 aus der heutigen Baustelle wirklich der modernste Flughafen in Europa geworden sein wird, ist sich der für den Bau zuständige Geschäftsführer Manfred Körtgen nach wie vor sicher, dass der Termin gehalten werden kann. Und dass der Probebetrieb wie vorgesehen im nächsten Jahr am 26. Januar beginnen kann. Bis zum 16. März soll er dauern; rund 10 000 Teilnehmer werden insgesamt dafür gesucht. Irgendwann wird ja auch die Anmelde-Prozedur im Internet funktionieren. Persönlich kann man sich dann auch in der Airportworld am Bahnhof Schönefeld registrieren lassen – für maximal zwei Probetage. Der Test beginnt jeweils um 8.30 Uhr, nach einer ersten Übung gibt’s ein Lunchpaket, nach einem weiteren Durchgang endet der Probetag gegen 15 Uhr mit einem kleinen Dankeschön des Flughafens.
Kurz war am Sonntag in Schönefeld die Präsentation des neu entwickelten Flugzeugs Boeing 787 „Dreamliner“, das am Sonnabend mit einer Landung in Tegel seine Deutschland-Premiere hatte. Die Festbesucher sahen die Maschine nur von Weitem starten. Von Tegel aus war sie wie ein planmäßiges Flugzeug gestartet, aber nicht auf volle Reisehöhe gestiegen. Nach einem weiten Bogen um die Stadt herum steuerte der Pilot dann Schönefeld von Osten aus an. Flüge zwischen beiden Flughäfen gibt es öfter; vor Jahren waren sie sogar planmäßig erwogen worden, weil in Tegel an der Startbahn gebaut wurde. Die Flugzeuge konnten deshalb nicht vollgetankt starten und sollten in Schönefeld nachtanken. Diese Pläne wurden aber schnell aufgegeben. Klaus Kurpjuweit
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