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Brandenburg: Decke in Grundschule abgestürzt Weil Wochenende war, wurde keiner verletzt
Berlin - Es passierte zum Glück am Wochenende, als kein Schüler im Gebäude war: In einem Treppenhaus der Renée-Sintenis-Grundschule in Berlin-Frohnau ist die Decke eingestürzt. Gipsplatten und Latten lagen auf der Treppe, als der Hausmeister den Schaden am Montagmorgen bemerkte.
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Berlin - Es passierte zum Glück am Wochenende, als kein Schüler im Gebäude war: In einem Treppenhaus der Renée-Sintenis-Grundschule in Berlin-Frohnau ist die Decke eingestürzt. Gipsplatten und Latten lagen auf der Treppe, als der Hausmeister den Schaden am Montagmorgen bemerkte. Verletzt wurde niemand. „Da ist viel runtergekommen, man sieht jetzt die Trägerkonstruktion des Daches“, sagte ein Augenzeuge.
Der Schulleiter ließ nach Angaben von Bezirksschulstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) umgehend das Treppenhaus und zwei angrenzende Klassenzimmer sperren. Eine vom Bezirksamt Reinickendorf herbeigerufene Baufirma begann am Montagvormittag mit der Begutachtung des Schadens. „Nach einer Ersteinschätzung war klar: Auch in anderen Räumen kann eine Gefährdung nicht ausgeschlossen werden“, sagte Schultze-Berndt. 13 weitere Klassenzimmer wurden gesperrt, der Unterricht musste unterbrochen werden, und die Kinder wurden im separaten Hortgebäude oder im angrenzenden Neubauteil betreut. Auch am Dienstag wird kein regulärer Unterricht stattfinden, für die Betreuung der rund 360 Schüler sei aber gesorgt. Die Schulleitung organisierte ein Notprogramm, einige Lehrer machen Ausflüge.
Noch ist unklar, wie es weitergeht – ob das Gebäude längerfristig gesperrt wird und Ersatzräume gefunden werden müssen. „Wir hoffen, am Dienstag nach einem Gutachten entscheiden zu können“, sagte Schultze-Berndt. Ihrer Meinung nach habe es keine Anzeichen für den Vorfall gegeben und das Schulgebäude aus den 1950er-Jahren sei auch nicht als sanierungsbedürftig bekannt gewesen. „Das war nach bisherigen Erkenntnissen ein versteckter Baufehler.“ Vor über 50 Jahren sei bei der Abhängung der Decke gepfuscht worden, habe die Gutachterfirma am Montag festgestellt.
Die Eltern sind besorgt. „Man macht sich schon seine Gedanken", sagte eine Mutter, die zwei Kinder auf der Schule hat. „Im Vergleich zu anderen Schulen war sie eigentlich in einem ganz ordentlichen Zustand“, wunderte sich eine andere Mutter, die ihr Kind abholte.
Es ist nicht das erste Mal, dass Gebäudeteile in Schulen herunterkommen. Eltern und Schulleiter beklagen seit Jahren, dass viele Gebäude dringend saniert und repariert werden müssen. Der Sanierungsrückstau allein an Schulgebäuden beträgt nach Schätzungen von Bezirksstadträten rund eine Milliarde Euro. Da die klammen Bezirke die Sanierungen allein nicht finanzieren können, legt der Senat seit Jahren das Schul- und Sportstättensanierungsprogramm auf, im Jahr 2013 und 2014 standen dafür 64 Millionen Euro zur Verfügung.Sylvia Vogt, Simon Grot
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