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Brandenburg: Den Bischof feiern bei Bartholomäus Markus Dröge wird 60 und alle kommen

Berlin - Und war die Kirche auch kalt und die Mikrofonanlage trotz aller Bemühungen lange Zeit stumm – eine froh gestimmte Festgemeinde ließ sich in der Friedrichshainer St. Bartholomäuskirche nicht die Laune verderben und feierte den 60.

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Berlin - Und war die Kirche auch kalt und die Mikrofonanlage trotz aller Bemühungen lange Zeit stumm – eine froh gestimmte Festgemeinde ließ sich in der Friedrichshainer St. Bartholomäuskirche nicht die Laune verderben und feierte den 60. Geburtstag von Landesbischof Markus Dröge. Er ist seit November 2009 geistliches Oberhaupt der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Lausitz und hat sich, in der Nachfolge von Wolfgang Huber, der ebenfalls unter den Gratulanten war, einen Ruf als hervorragender Kommunikator und zugewandter Seelsorger erarbeitet. Die Fähigkeit, auf die Menschen zuzugehen und miteinander ins Gespräch zu bringen, lobte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider denn auch als hervorragende Eigenschaft eines Bischofs und die Dröges im Besonderen.

Dröges Doktorvater, der Heidelberger Theologieprofessor Michael Welker, setzte sich in seiner Festansprache (das Mikrofon funktionierte inzwischen) mit dem Christusglauben 500 Jahre nach der Reformation auseinander und erinnerte daran, dass die grundsätzliche christliche Erkenntnis, dass der Geist Gottes auf alle ausgegossen sei, ob arm oder reich, klug oder dumm, zu Luthers Zeiten nicht nur Zustimmung fand.

Zuvor hatten Amtskollegen des Jubilars sein Engagement für den Berliner Religionsunterricht und vor allem seine tätige Sorge um die wachsende Zahl der Flüchtlinge gewürdigt und ihm Kraft, Liebe und Besonnenheit für die weitere Amtsführung gewünscht. Sie hoben seine menschliche Wärme und seine Bescheidenheit hervor. In das Lob für die Bemühungen der Landeskirche um die Unterbringung der Flüchtlinge stimmte der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, ein, der auch im Namen der neuen Präsidentin des brandenburgischen Landtages, Britta Stark, sprach.

Domadministrator Tobias Przytarski vertrat das katholische Erzbistum und überreichte die Replik eines künstlerisch gestalteten Fensters aus der Hinrichtungsstätte Plötzensee, auf der die Namen katholischer und evangelischer Opfer nationalsozialistischen Terrors eingraviert sind. Przytarski würdigte den in Dröges Amtszeit intensiv gepflegten Dialog zwischen den verschiedenen Bekenntnissen und Religionen in Berlin. Im Namen der Initiatoren der jährlichen Kunstauktion zugunsten von Migranten und Flüchtlingen in der Heilig-Kreuz-Kirche erhielt Dröge fünf Arbeiten als Dank für seine Unterstützung. Dröge selbst, der vor fünf Jahren aus dem Rheinland gekommen war, lobte in seinen Dankesworten an die Festgemeinde die Offenheit, mit der er und seine Familie aufgenommen worden waren. Er sagte: „Berlin ist eine Stadt, in der jeder irgendwoher kommt und trotzdem jeder Berliner ist.“

Mehr als 200 Gäste ließen die Feierstunde bei einem Empfang in der im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörten, nach 1952 vereinfacht wiederaufgebauten und zwischen 1997 und 2000 restaurierten St. Bartholomäuskirche ausklingen. Unter den Gästen waren auch Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst und Bildungsministerin Martina Münch sowie Vertreter der islamischen und der jüdischen Gemeinde und der Koptischen Kirche. Markus Dröge, Sohn eines Diplomaten, wurde in Washington geboren und wuchs in Bonn, Paris und Brüssel auf. Seine erste Pfarrstelle übernahm er 1985 in Koblenz.Gerd Appenzeller

Gerd Appenzeller

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