zum Hauptinhalt

Brandenburg: Der märkische Supersommer

Brandenburgs Tourismusbranche erwartet erfolgreiche Saison / Ferienhäuser fast ausgebucht

Stand:

Potsdam - Brandenburgs Tourismusbranche steht nach flauem Jahresbeginn offenbar vor einer glänzenden Sommersaison. Landesweit sind schon jetzt kaum noch Ferienhäuser für die Ferienzeit in der Mark zu buchen. „Die Tendenz für die Feriensaison ist wirklich sehr gut“, sagte Birgit Freitag von der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB). Besonders stark sei die Nachfrage bei Ferienhäusern und Städtereisen, so Freitag. „Bei den Ferienhäusern an Seen reichen die Kapazitäten schon nicht mehr.“ Aber auch Städtereisen – etwa nach Potsdam – seien für Juli und August noch stärker gebucht worden, als in den Vorjahren.

Nach leichten Rückgängen im ersten Quartal 2006 hatte die Tourismusbranche schon im April wieder deutlich zugelegt. Nach gestern veröffentlichten Zahlen kamen nicht nur mehr Touristen – sie blieben auch länger. So reisten im April im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 268 000 Besuchern fünf Prozent mehr Gäste in die Mark. Gleichzeitig stieg aber die Zahl der gebuchten Übernachtungen im April um elf Prozent auf 740 000, wie der Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik gestern in Potsdam mitteilte. Einzig die Uckermark, die Region Elbe-Elster und das Barnimer Land mussten leichte Rückgänge hinnehmen.

Klare Gewinner – auch einer veränderten Tourismuswerbung – sind der Fläming, die Prignitz, der Spreewald, die Lausitz und Potsdam mit Wachstumsraten von 17 bis 38 Prozent.

Der Fläming habe in den ersten vier Monaten des Jahres mit 117 204 Gästen und 296 439 Übernachtungen an der Spitze gestanden. An zweiter Stelle bei den Gästezahlen rangiere der Spreewald mit 88 437 Besuchern vor Potsdam mit 87 437 Gästen. Bei den Übernachtungszahlen belegte das Ruppiner Land den zweiten Platz mit 240 890 vor dem Spreewald mit 226 742 Übernachtungen.

Traugott Heinemann-Grüder, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fläming e.V. in Beelitz, spricht von einer „super Sommersaison“ für die Region, in der die Ferienhäuser fast komplett ausgebucht seien und deutlich mehr Fahrrad und Wandertouristen angefragt hätten, als in den Vorjahren. Ähnlich wie im Fläming sieht es auch in anderen Regionen Brandenburgs aus: In der Prignitz erwartet der Tourismusverband, dass sich die Steigerungsraten der vergangenen Saison auch in diesem Jahr erreichen lassen. Besonders Radtouristen buchen zunehmend Unterkünfte in der Region zwischen Elbe und den westlichen Ausläufern der Mecklenburger Seenplatte.

In der Nachbarregion Ostprignitz-Ruppin sind schon jetzt die Betten in Ferienhäusern und gut ausgestatteten privaten Unterkünften knapp. Das Tourismus Amt in Wittstock rechnet mit einer Rekordsaison. Während der Fußball-WM habe es zwar eine kleine Flaute bei den Übernachtungen gegeben, aber der Sommer, so eine Mitarbeiterin, sei „extrem nachgefragt“. Schon jetzt verzeichnet die Stadt mit der komplett erhaltenen Stadtmauer einen „richtigen Boom bei Stadtführungen“ und bei Anfragen von Radwanderern, die zunehmend Mehrtagestouren durch Brandenburg unternähmen.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) wertete die positiven Zahlen gestern als Erfolg einer neuen Marketingstrategie der heimischen Touristikbranche. Statt jede noch so kleine Region einzeln zu bewerben, setze Brandenburg zunehmend auf „Produktorientierung und gezieltes Themenmarketing“. Brandenburg schaffe es zunehmend, sich über die „Themen Natur, Kultur, Wellness, Aktivurlaub und auch Tagungstourismus“ überregional zu profilieren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })