Brandenburg: Der Präsident auf Landpartie
Bundespräsident Joachim Gauck hat sich bei seinem Antrittsbesuch im Land Brandenburg überrascht über die Mentalität der Brandenburger gezeigt. Wegen des Abwanderungsproblems in entlegenen Regionen wie der Uckermark habe er eher schlecht gelaunte Menschen erwartet, sagte Gauck am Dienstag in der historischen Altstadt von Angermünde (Uckermark).
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Bundespräsident Joachim Gauck hat sich bei seinem Antrittsbesuch im Land Brandenburg überrascht über die Mentalität der Brandenburger gezeigt. Wegen des Abwanderungsproblems in entlegenen Regionen wie der Uckermark habe er eher schlecht gelaunte Menschen erwartet, sagte Gauck am Dienstag in der historischen Altstadt von Angermünde (Uckermark). Morgens habe er noch gedacht, er müsse tröstende Worte finden. Stattdessen sei ihm unter anderem in Angermünde am Abend eine lebendige Stadt begegnet. „Keiner hat die Mundwinkel heruntergezogen und hat gejammert“, sagte der 73-Jährige, der in Rostock geboren ist, vor einer Kirche in der historischen Altstadt. Die Menschen ließen Gauck beim Rundgang in Angermünde Kartoffelschnaps und Gebäck am Stiel probieren. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der Gauck und dessen Lebensgefährtin Daniela Schadt gemeinsam mit seiner Frau Jeanette begleitete, stellte fest: „Der Bundespräsident ist positiv enttäuscht.“ Gauck besuchte am Dienstag unter anderem das Ökodorf in Brodowin. Gekleidet in einen weißen Kittel, mit Schiebermütze und blauen Schutzüberzügen an den Schuhen ließ sich Gauck die Herstellung von Butter und Käse zeigen. Schaulustige am Straßenrand jubelten ihm zu. Im Kloster Chorin (Barnim) zeigten Vertreter ihm einen Gang aus dem Mittelalter, der derzeit saniert wird – „eine Großbaustelle für 1,9 Millionen Euro“, wie eine Klostersprecherin erläuterte. Sein Begleiter Platzeck, der ansonsten eher mit der Baustelle des zukünftigen Hauptstadtflughafens zu kämpfen hat, zeigte sich trotz der Misere gut gelaunt an der Seite seiner Frau. Der ehemalige Pfarrer Gauck ließ sich in Chorin von Pfarrer Andreas Lorenz unter anderem die Geschichte der evangelischen Kapelle des Klosters erklären. Monika Wendel
Monika Wendel
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