zum Hauptinhalt

Die Spree rostet: Der Schlamm tötet alles

Die hohe Eisenbelastung der Spree ist sich nach Ansicht von Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) nicht auf die Schnelle zu bekämpfen. Das Problem sei über Generationen hinweg entstanden, da lasse sich jetzt nicht einfach ein Hebel umlegen, sagte Tack am Mittwoch in Potsdam.

Stand:

Ragow/Raddusch - Mit einem kräftigen Schlag zerstößt Werner Rosenberger am Ufer der Wudritz, einem schmalen Fließ, das Eis. Den Schöpfeimer braucht er nicht tief ins Wasser zu tauchen, schon ist er voll mit rotbraunem Schlamm. „Das ist das Eisenocker“, sagt der 72-Jährige, der an dieser Stelle am Naturhafen von Ragow, gelegen zwischen Lübbenau und Lübben, am westlichen Rand des Spreewaldes einen kleinen Kahnfahrtbetrieb betreibt. Das Eisenocker, dieser rotbraune Schlamm, ist das Erbe von 150 Jahren Braunkohleabbau. Das Zeug mache alles kaputt, sagt Rosenberger, seinen Betrieb, bald auch den Tourismus im Spreewald. Mehrere Tausend Arbeitsplätze hängen davon ab.

Noch aber ist es nicht so weit. Vom Naturhafen Ragow sind es nur zwei Kilometer bis zur Spree, wo sich das braune Wasser der Wuderitz mit dem der Spree vermischt. Noch ist die Spree relativ sauber. Damit aber könnte es bald vorbei sein, wenn nichts geschieht. Das sagen nicht nur die Kahnfahrmänner von Ragow, das sagen auch Hotelbetreiber und der Tourismusverband. Im Oktober vergangenen Jahres haben sie deshalb das Aktionsbündnis „Klare Spree“ gegründet, extra außerhalb der Urlaubssaison, um die Urlauber nicht zu verschrecken.

Lesen Sie mehr zu disem Thema in der Donnerstagausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })