Brandenburg: Der Sprinter – made in Brandenburg
DaimlerChrysler: Neuer Transporter bringt 500 neue Arbeitsplätze in Ludwigsfelde
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Ludwigsfelde - Deutschland-Premiere für den Mercedes–Sprinter: Im Daimler-Chrysler-Werk in Ludwigsfelde, der märkischen Autostadt am Berliner Ring, ist am Freitag offiziell das erste Fahrzeug der neuen Modellreihe des Transporters vom Fließband gelaufen. Der „Sprinter“ löst den Familien-Van Vaneo ab, der bis 2005 in Ludwigsfelde produziert wurde. Und floppte. Dass der Ausflug in die fremde PKW-Sparte missglückte, in der Region die Angst vor der Schließung des traditionsreichen Werkes umging - all das war beim symbolischen Happy End kein Thema mehr.
Stattdessen sparte Dieter Zetsche, der eigens angereiste Vorstandsvorsitzende der Daimler-Chrysler AG beim Neustart des Werkes nicht mit Lob für die Ludwigsfelder Autobauer, die sich auch im konzerninternen Wettbewerb um die Produktion des neuen Sprinters – er wird nun in Ludwigsfelde und Düsseldorf produziert - behauptet hatten: Es seien „hochqualifizierte, leistungsbereite und loyale Mitarbeiter“,so Zetsche. Der Manager bescheinigte der Regierung von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) kurze Genehmigungsverfahren zu gewährleisten und offen für flexible Arbeitszeit-Modelle zu sein: Brandenburg sei ein „Land in Bewegung“, der Kurs der „Erneuerung aus eigener Kraft“ richtig, so der Vorstandschef des Weltkonzerns. „Ich hoffe, dass die Große Koalition in Berlin ihnen auf diesem Pfad folgt.“ Platzeck hörte es gern – und hob hervor, dass mit dem „Sprinter“ nicht nur 1500 Arbeitsplätze gesichert werden, sondern sogar 500 neue Jobs entstehen.
Der Konzern hatte das Werk, in dem zu DDR-Zeiten unverwüstlich-robuste Lastkraftwagen „W 50“ und „L 60“ produziert wurden, 1990 übernommen und danach 500 Millionen Euro investiert. Für den „Sprinter“ kamen jetzt noch einmal 300 Millionen Euro dazu. So entstand in einem Jahr eine neue Rohbauhalle, eine neue Lackiererei, eine Montagestraße, quasi ist es eine hochmoderne, neue Fabrik geworden, in die am Freitag – die Sorge vor Industriespionage ist groß – auch der Öffentlichkeit erstmals Einblick gewährt wurde. Die Anlagen der Pkw-Produktionslinie, konnten nicht verwendet werden, erläuterte Geschäftsführer Heinrich Weiss.
Wenn die Produktion auf volle Leistung hochgefahren sei, „werden täglich 240 Sprinter das Werk verlassen“. Es sind Pritschenmodelle und Fahrgestelle des Transporters, die zudem in Kooperation auch dem Volkswagen-Konzern für dessen eigene Sprinter-Serie zugeliefert werden: Der fast baugleiche Transporter erhält dann einen VW-Motor, einen anderen Kühlergrill. Ein Mercedes-Sprinter – made in Brandenburg: Da schlug Platzeck, der Regierungschef und einst „grüne“ Umweltminister, sogar patriotische Töne an: „Mit Autos aus deutscher Produktion kann man überall auf der Welt Staat machen.“
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