Kinopremiere: Der unentwegte Weltenretter
Will Smith, Josh Brolin und Barry Sonnenfeld feiern mit 7000 Fans die Premiere von „Men in Black 3“ in der O2 World
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Berlin - Jetzt ist die Fantasie gefragt: Beide Augen zukneifen, kräftig blinzeln, und dann ist es doch gar nicht so schwer, sich vorzustellen, hier am Ostufer der Spree, nicht weit von der Oberbaumbrücke, sei ein Ufo gelandet. Wie es funkelt und blinkt! Nur wenn man nun die Augen aufreißt, ist es doch wieder nur die O2 World – obwohl einige Kreuzberg-Veteranen ja noch immer der Meinung sein sollen, mit der Eröffnung der Halle im September 2008 seien hier Aliens gelandet.
Sei’s drum. Es war auf jeden Fall die richtige Wahl, die Arena als Ort einer Kinopremiere mit einem ScienceFiction-Film einzuweihen und nicht etwa mit, sagen wir, einem Mantel-und-Degen-Streifen. Die drei Musketiere hätten sich in dem leicht spacigen Ort kaum wohlgefühlt, für die „Men in Black“ aber ist er wie geschaffen.
Am Montagabend sollte die Errettung der Welt durch die cool sonnenbebrillten und schwarz gekleideten Spezialagenten in die dritte Runde gehen: Deutschlandpremiere von „MIB 3“, sogar in 3-D, für 7000 Besucher – Ticketkäufer, Freikartengewinner, geladene Gäste und vier Hauptpersonen: Will Smith als Agent J, Josh Brolin als die Jung-Version von Agent K, den der bei der Premiere abwesende Tommy Lee Jones spielt, Nicole Scherzinger als namenlose, rasch wieder abservierte Femme fatale und nicht zuletzt Barry Sonnenfeld als Regisseur der „MIB“-Trilogie. Eine Gesangseinlage wie bei früheren Berlin-Premieren mit Will Smith war diesmal schon im Vorfeld ausgeschlossen worden, aber nach dem Eindruck, den Smith, Brolin und Sonnenfeld am Nachmittag bei ihrer Pressekonferenz im Adlon hinterlassen hatten, durfte man sicher sein, das das Publikum auch ohne Smith-Song in Stimmung kommen würde. Es war sozusagen die Fortsetzung der Komödie auf der Leinwand mit anderen Mitteln, zwar ohne Aliens, doch nicht weniger wirkungsvoll. Zunächst einmal war es beruhigend für alle Anwesenden, dass Will Smith noch einmal betonte, wie wichtig es ihm sei, die Welt zu retten, und dass er in seinem Bestreben, dies zu tun, nicht ablassen werde, „solange meine Knie das zulassen“. Selbstverständlich – alles andere würde überraschen – ist „MIB 3“ für ihn „der beste Film der Trilogie“, voll von dem Spaß und dem Gefühl der ersten beiden Teile, doch mit einem neuen Dreh – eben der Zeitreise von Agent J in die Vergangenheit von K, ins Jahr 1969. Auch lobt Smith die Geschichte, weil sie die Möglichkeit biete, die Charaktere mit ihren Darstellern älter werden zu lassen.
Es wurde viel herumgealbert und gelacht auf dem Podium, als ginge es um die lustigsten Dinge der Welt, das war schon kurz zuvor bei der Fotorunde so gewesen. Ein Hauptdarsteller, der zum Spaß mit seinem Regisseur rauft – das sehen Fotografen gern. Und zwei Hauptdarsteller, die sich später auf offener Bühne um den Hals fallen, noch immer begeistert von der stimmigen Chemie beim gemeinsamen Agieren vor der Kamera – dergleichen hört und sieht doch ebenfalls jeder gern. „Chemistry“ – das war das vielleicht häufigste Wort in diesen 30 Minuten im Adlon: gute Chemie zwischen Will und Tommy, Will und Josh, mit dem Regisseur sowieso und überhaupt.
Vier Jahre hat sich Will Smith auf der Leinwand rar gemacht, eine Zeit, in der er als „Mr. Magic“ gefragt gewesen sei, als Allround-Family-Man.Vielleicht waren die Eheprobleme ja tatsächlich nur ein Gerücht. Auch diesmal ist die Familie zumindest teilweise mit dabei, die Frau und das Töchterlein sind nach Berlin gereist, was für Will Smith natürlich eine ganz tolle Stadt ist. „Happy and excited“ sei er, wieder hier zu sein, das hatte er gleich zu Beginn versichert. Aber auch da wäre alles andere völlig undenkbar gewesen.
„MIB 3“ kommt am 24. Mai in die deutschen Kinos,
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