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Brandenburg: Der unsichtbare Schutz

Die Polizei sichert vor allem Verlagsgebäude

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Berlin - Nach den Terroranschlägen von Paris sind auch in Berlin die Sicherheitsvorkehrungen deutlich hochgefahren worden. Das verlautete aus dem Polizeipräsidium. Sichtbar wird das weiterhin vor mehreren Zeitungsredaktionen in der Stadt. Vor den Verlagsgebäuden des Tagesspiegels, der „taz“ und am Axel-Springer-Haus stehen weiter Tag und Nacht bewaffnete Posten mit einem Mannschaftswagen. Viele Berliner Zeitungen hatten nach dem Massaker bei der Zeitung „Charlie Hebdo“ in Paris Karikaturen des Blattes nachgedruckt – anders als 2005: Damals tobte der sogenannte Karikaturenstreit in Dänemark, Deutschland und anderen Ländern, nur wenige Zeitungen aber druckten die Zeichnungen des dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard nach. Einen Polizeischutz hatten die Sicherheitsbehörden damals nicht angeordnet.

Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) sagte den PNN aber: „Unmittelbare Auswirkungen auf die Gefährdungslage in Deutschland sind nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden derzeit nicht erkennbar. Gleiches gilt auch für das Land Brandenburg.“ Dessen ungeachtet habe die Polizei in Brandenburg als Reaktion auf den Anschlag in Paris jedoch „besondere, der Lage angepasste Maßnahmen“ ergriffen, so Schröter weiter. Solche Maßnahmen würden in enger Abstimmung mit dem Bundeskriminalamt (BKA) durchgeführt.

Auch die Berliner Sicherheitsbehörden stehen nach Angaben eines Polizeisprechers stehen in ständigem Informationsaustausch mit Bundeskriminalamt und Interpol, es gibt ständig Telefonkonferenzen. Die Lage werde wegen der Entwicklung in Frankreich ständig neu bewertet. Vorstellbar sei, dass auch der Schutz für jüdische Geschäfte erhöht wird.

Für die Bevölkerung unsichtbar ist die Verstärkung des sogenannten Raumschutzes durch die Polizei. Stadtweit sind Einsatzkräfte an Brennpunkten abgestellt, um die Lage zu beobachten und gegebenenfalls schnell eingreifen zu können. So war die Polizei gestern schnell zur Stelle, als am Nachmittag bei Karstadt am Hermannplatz ein verdächtiger Gegenstand entdeckt worden war. Das Kaufhaus wurde für etwa 30 Minuten geräumt, der Gegenstand war ungefährlich. Die Polizei twitterte um 14.30 Uhr: „Keine Gefahr, der Gegenstand erwies sich als Tüte voll Müll.“ Jörn Hasselmann

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