Von Alexander Fröhlich: Die Heide für Touristen öffnen Erste Konzepte werden auf Konferenz beraten
Potsdam/Neuruppin - Erste Konzepte für die Kyritz-Ruppiner Heide sollen in spätestens drei Wochen auf einer Tourismuskonferenz beraten werden. Darauf haben sich gestern Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns und Neuruppins Bürgermeister Jens-Peter Golde (Pro Ruppin) verständigt.
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Potsdam/Neuruppin - Erste Konzepte für die Kyritz-Ruppiner Heide sollen in spätestens drei Wochen auf einer Tourismuskonferenz beraten werden. Darauf haben sich gestern Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns und Neuruppins Bürgermeister Jens-Peter Golde (Pro Ruppin) verständigt. „Die Botschaft der Heide ist die Heide selbst, wir werden dort kein Euro-Disneyland hinsetzen“, sagte Golde den PNN. Die Heide müsse für den naturnahen Tourismus erhalten werden. Zudem sei man mit Anbietern von Photovoltaikanlagen im Gespräch, um die Sonnenenergie zu nutzen. Bereits vorliegende Pläne der Bombodrom-Gegner sahen vor, einzelne Wege zu sichern und für Touristen zu öffnen. Laut Golde sind einige Gebiete schon betretbar, auch Schafe werden dort gehalten.
Golde, auch Chef der Unternehmerinitiative Pro Heide, erwartet jetzt einen „unheimlichen wirtschaftlichen Schub“ für die Region in Nordbrandenburg und im Süden Mecklenburg-Vorpommerns. In der Tourismusbranche sei ein Investitionsstau in Millionenhöhe entstanden, der Verkehrswert der Grundstücke sei durch die drohende militärische Nutzung um 30 Prozent gefallen. „Ich erwarte jetzt eine Steigerung. Unternehmen aus dem Tourismus können ihre Grundstücke jetzt ganz anders beleihen und dann investieren, in Hotels oder Pferdestationen.“
Zunächst müsse mit der Landesregierung und der länderübergreifenden Arbeitsgruppe beraten werden, „wie die Heide dekontaminiert werden muss.“ Als Vorbild könnte der Umgang der Sielmannstiftung mit der Döberitzer Heide dienen, wo aus dem frühren Truppenübungsplatz ein wildnisähnliches Naturschutzgebiet mit Wisenten und Wildpferden entsteht. Golde geht von mehr als 200 Millionen Euro als Kosten für die Dekontamination aus, dafür müsse nun der Bund aufkommen.
Wirtschaftsminister Junghanns verwies auf die Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam zu den Perspektiven für den Tourismus im Ruppiner Land. „Danach beträgt das zusätzliche Umsatzpotenzial der Branche in der Region 50 Millionen Euro pro Jahr“, erklärte Junghanns. „Auch für Kreditinstitute gibt es jetzt Planungssicherheit.“ Notwendige Förderprogramme für Unternehmen im Umfeld der Kyritz-Ruppiner Heide seien sofort abrufbar.
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