Brandenburg: Die Krise verdrießt die Märker nicht SPD profitiert von optimistischer Stimmung
Potsdam - Es soll die schwerste Wirtschaftskrise seit Kriegsende, ja seit 1929 sein – die Brandenburger lässt es bislang unbeeindruckt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts Infratest-dimap von Mitte Februar im Auftrag der SPD hervor.
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Potsdam - Es soll die schwerste Wirtschaftskrise seit Kriegsende, ja seit 1929 sein – die Brandenburger lässt es bislang unbeeindruckt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts Infratest-dimap von Mitte Februar im Auftrag der SPD hervor. Danach hatte die Mehrzahl der 1000 Befragten, egal wie gefragt wurde, keinen Grund zum Jammern, zum Trübsal, zur Angst. Konkret blicken 67 Prozent der Bevölkerung trotzt Krise optimistisch, nur 29 Prozent pessimistisch in die Zukunft. Letzteres tun vor allem Anhänger der Linken, nämlich 52 Prozent, während 80 Prozent der SPD- und CDU-Anhänger optimistisch sind. Dazu passt, dass 66 Prozent der Brandenburger mit ihrer persönlichen Lebenssituation „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ sind. 2008 – also vor dem Zusammenbruch der Finanzmärkte und seinen auch auf Brandenburg übergreifenden Folgen – waren das nur 61 Prozent. 68 Prozent ziehen zum 20. Jahrestag des Mauerfalls eine persönlich „positive Bilanz“, 19 Prozent eine negative.
Von der Grundstimmung, die sich von Umfragen aus der Zeit der Ära unter Manfred Stolpe, den Jahren gescheiterter Großprojekte wie Cargolifter oder Chipfabrik unterscheidet, profitiert in Brandenburg die SPD. Genau wie bei der kürzlich veröffentlichten Emnid-Erhebung im Auftrag der Linken – ein Indiz für die Seriosität beider Erhebungen – käme die SPD auf 35 Prozent, vor den Linken (26), der CDU (22). Die FDP (6) und die Grünen (5) würden in den Landtag einziehen.
Bemerkenswert ist, dass die SPD – die mit Regierungschef Matthias Platzeck den beliebtesten Politiker stellt – auch bei der Frage nach den Parteikompetenzen wenige Monate vor der Landtagswahl in allen Feldern vorn liegt, selbst in klassischen CDU-Domänen wie Wirtschaft und Innenpolitik. Bei der Frage, welcher Partei man am ehesten zutraue, Jobs zu erhalten und zu schaffen, liegen die Sozialdemokraten mit 35 Prozent vor der CDU 26 Prozent, während die Linken mit 10 Prozent abgeschlagen sind. Bei der Bekämpfung der Kriminalität liegt die SPD mit 31 Prozent knapp vor der Union mit 30 Prozent (Linke: 9 Prozent). In beiden Feldern behauptet sich die Union zumindest noch, in anderen Feldern, von Bildungs- bis Sozialpolitik liegt sie um Längen zurück. Allerdings ist auch der Kompetenz-Abstand der Linken, die nach der Landtagswahl ein rot-rotes Bündnis anstreben, zur SPD deutlich. Beim Thema Soziale Gerechtigkeit punktet die SPD mit 38 Prozent, vor den Linken mit 27 Prozent und der CDU 11 Prozent. Thorsten Metzner
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