Brandenburg: Die linke Szene macht mobil
Demo zwei Jahre nach Räumung in Liebigstraße
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Berlin - Kurz vor dem Jahrestag der Räumung der Liebigstraße in Berlin-Friedrichshain kam es in der Nacht zu Freitag zu einer brutalen Attacke auf einen Mitarbeiter eines bekannten linken Szenelokals in der Rigaer Straße. Der 38-Jährige hatte gegen 6 Uhr früh mehrere Personen nicht in das Lokal „Abstand“ in Friedrichshain hereingelassen. Zwei oder drei Personen dieser Gruppe schlugen auf den Kneipier ein und schubsten ihn dann auf einen Jägerzaun. Der 38-Jährige erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Dem Vernehmen nach sollen die Täter Punks sein, einen politisch motivierten Angriff durch Rechtsextremisten schließt die Polizei aus. Die „Rigaer 78“ war eines der ersten besetzten Häuser in Ostberlin nach der Wende, seitdem ist es in der linken Szene auch für das Punk-Lokal „Abstand“ bekannt.
Am Sonnabend demonstriert auf der Kreuzung Rigaer Straße / Liebigstraße – dem sogenannten „Dorfplatz“ – die linke Szene gegen die Räumung der „Liebig 14“ vor zwei Jahren. Am 2. Februar 2011 war das verbarrikadierte Haus gewaltsam geräumt worden, anschließend hatte es Auseinandersetzungen gegeben. 2000 Polizisten waren im Einsatz gewesen.
Der Verfassungsschutz warnte am Freitag vor einem „aktionsreichen Februar“ der autonomen Szene, die das Motto ausgegeben hat: „Berlin muss brennen“. Nach Einschätzung der Behörde sollen bereits von dem „Rumhängen“ auf dem Dorfplatz „militante Aktionen ausgehen“. In der Szene kursiere die Aufforderung „Lauft mit und wartet auf das Signal!“, berichtete der Verfassungsschutz. Die Polizei wird am Sonnabend und in der Nacht zu Sonntag mit starken Kräften in Friedrichshain präsent sein. Der Verfassungsschutz teilte weiter mit: „Bei Teilen der Szene erodiert die Achtung vor Leib und Leben politischer Gegner immer weiter.“ Jörn Hasselmann
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